02.12.2009 | 00:00:00 | ID: 3927 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

"Der Markt regiert, nicht Merkel"

Hannover (agrar-PR) - Unternehmerforum
In einem globalisierten Markt haben die Landwirte in der Mittelweserregion viele Standortvorteile. Dazu zählte Prof. Dr. Enno Bahrs von der Universität Hohenheim die große Flexibilität aufgrund des hohen Ackerbauanteils, die niedrigeren Produktionskosten durch die Bodenstruktur und die klimatischen Vorteile in einem regenreichen Gebiet.

Entscheidend für den Erfolg sei aber, ob der Landwirt Kostenminimierung und Erlösmaximierung im Griff habe, erklärte er vor 500 Landwirten in der Mittelweserhalle in Bücken. Zum zweiten Mal hatten die sieben Volksbanken aus den Landkreisen Diepholz und Nienburg gemeinsam mit der Bezirksstelle Nienburg der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zum Unternehmerforum Agrar geladen. Unter dem Motto „Kostenmanagement – Erfolg durch Entscheidung" ging es um liberalisierte Märkte und die Folgen der Globalisierung.

Stellvertretend für die Veranstalter begrüßte Volksbank-Vorstandmitglied Dieter Meyer die Gäste. „Wir haben ein großes Interesse an einer starken Landwirtschaft, da dieser Wirtschaftsbereich prägend für die Region ist" stellte Meyer fest. Das Volksbank-Motto „Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt" sei prägend für die landwirtschaftlichen Unternehmer. „Kreditklemmen gibt es bei uns nicht", betonte Meyer. Nienburgs Kreislandwirt Tobias Göckeritz erinnerte in seinem Grußwort daran, dass investierende Landwirte immer Wirtschaftsförderung für die Mittelweser-Region betreiben.

Henrich Meyer zu Vilsendorf, Leiter der Landwirtschaftskammer Bezirksstelle, moderierte den aufschlussreichen Vormittag und begrüßte Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein. „Wer zuerst die Chancen wahrnimmt, dem gehört die Zukunft", sagte Schwarz. Als Beispiel führte er die Schweinehaltung an, wo es Deutschland gelungen sei, Chancen zu nutzen und Marktanteile zu gewinnen. Den Milchbauern riet er, das Auslaufen der Milchquote ebenfalls als neue Möglichkeit zu sehen. „Langfristig regiert der Markt, nicht Merkel", verdeutlichte der Schleswig-Holsteiner. Die Zukunft sah Schwarz in einer starken Kundenorientierung. „Eine Mitbestimmung der Verbraucher bei unseren Themen lässt sich nicht vermeiden. Also müssen wir mit der Offensive überraschen", meinte er zu diesem Thema.

Er empfahl den Landwirten, sich kontinuierlich mit den Märkten zu beschäftigen. Das sei heute kein Hobby mehr, sondern eine dringende Notwendigkeit, denn Ruhe werde nicht mehr einkehren. Dabei gehe es nicht darum, den Markt zu schlagen, sondern ruinöse Preisausschläge abzupuffern. Präsident Schwarz motivierte die Zuhörer: „Jagen Sie der Goldmedaille nach, damit sie Silber bekommen!"

Gemeinsam mit Prof. Enno Bahrs sprach er sich gegen das derzeitig geltende Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) mit dem Güllebonus aus. „Die Art der Förderung ist nicht nur volkswirtschaftliche problematisch, weil Landwirte einfach ausradiert werden, sondern international kontraproduktiv, da die internationale Wettbewerbsfähigkeit behindert wird", erklärte Dr. Bahrs und spielte damit auf die Preisexplosionen am Pachtmarkt an.

Dr. Gerd Wesselmann, Agrarexperte der Westdeutschen Genossenschafts-Zentralbank, sprach über Zukunft und Führung auf den landwirtschaftlichen Betrieben. Ein erfolgreicher Landwirt müsse zunächst seine Situation analysieren und dann strategisch Planen. Eigenständige Führungsstrategien entstehen aus seiner Sicht nur, wenn kontinuierlich in die Weiterbildung und Beratung investiert wird. Wesselmann plädierte für intensive Netzwerkbildung.

Den Abschluss der Vormittagsveranstaltung gestaltete Kabarettist Christoph Brüske mit seinen humoristischen „Irrungen und Wirrungen der Globalisierung."
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