Kleinmachnow (agrar-PR) -
Kleinmachnow (7.6. 2010) Am Mittwoch, den 9. Juni (10-13 Uhr) findet
der traditionelle Feldversuchstag des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Dahnsdorf statt. Dauerfeldversuche, wie sie das JKI
oder Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen hier seit 15 Jahren
durchführt, sind ein gutes Instrument, mit dem sich der Einfluss des
Klimawandels auf Schädlinge, die Wirkung der Pflanzenschutzmittel und
der Ertrag abschätzen läßt.
„So einen nassen und kalten Mai
hatten wir selten“, stellt Dr. Jürgen Schwarz, der wissenschaftliche
Versuchsfeldleiter, fest. „Im Vergleich zum Vorjahr sind wir mit der
Pflanzenentwicklung zurück. Besonders der wärmeliebende Mais ist noch
sehr klein. Aber so ist die Landwirtschaft eben, kein Jahr ist wie das
andere.“
Wegen dieser „Wechsellaunen“ der Natur zeichnen sich
wichtige Trends erst nach etlichen Jahren, häufig erst nach
Jahrzehnten, ab. Dann lässt sich erkennen, wie sich im Boden lebende
Schaderreger entwickeln und welche Unkräuter sich als besonders
hartnäckig erweisen. Für beide gilt: sie sollen der Umwelt und dem
Geldbeutel des Landwirtes zuliebe nur mit dem notwendigen Maß an
Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Dauerfeldversuche liefern die
Grundlage für die Erstellung und Überprüfung von Entscheidungs- und
Prognosemodellen.
Neben dem Anbau von Energiepflanzen, z.B.
Grünschnittroggen und Zuckerhirse, wurde in Dahnsdorf auch die Erbse,
als großkörnige Leguminose, in die Fruchtfolge des Dauerversuchs
integriert. Es geht darum, ob sich die eiweißhaltige Pflanze einen
Platz auf deutschen Äckern zurückerobern kann. Sie könnte die
„Eiweißlücke“ bei der Tierernährung schließen, wenn der Import von
Sojaschrot zurückgeht. Darüber hinaus bindet sie Stickstoff aus der
Luft und senkt so den Bedarf an mineralischen Stickstoffdüngern.
Folgende Themenkomplexe werden präsentiert:
* Gute fachliche Praxis und integrierter Pflanzenschutz bei unterschiedlicher Bodenbearbeitung
* Strategien zur Reduzierung der Intensität der Pflanzenschutzmittelanwendung
* Wirkung von Fruchtfolge, Düngung und Pflanzenschutzmittelanwendung
* Pflanzenschutz im Ökologischen Landbau
Nach
einer kurzen Einführung werden die Dauerfeldversuche mittels eines
Rundgangs besichtigt und umfassend erläutert. Besucher können vor Ort
Fragen stellen und mehrere Varianten direkt vergleichen.
Kontakt im Vorfeld:
Dr. Jürgen Schwarz / Versuchsfeldleiter
Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Stahnsdorfer Damm 81, 14532 Kleinmachnow
E-Mail: juergen.schwarz@jki.bund.de
Tel.: 033203 / 48-225
Anfahrt:
Mit dem Pkw über A 9 Abfahrt Niemegk, auf B 102 in Richtung Belzig
fahren. Ca. 1 km nach Ortsausgang Dahnsdorf nach links auf Feldweg
abbiegen und bis zur Scheune vorfahren. Karte im Internet