22.02.2010 | 00:00:00 | ID: 4842 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

17. Vieh-und Fleischtag Rheinland-Pfalz: Planungssicherheit für die Zukunft

Bonn (agrar-PR) - Eine unter den Betriebsleitern in der Milch- und Fleischwirtschaft verbreitete Unsicherheit im Hinblick auf das Auslaufen der Milchquote 2015 stellte Ökonomierat Norbert Schindler MdB beim diesjährigen Vieh- und Fleischtag in Bitburg fest. In seinem Grußwort bezeichnete der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz die Fragen, ob, wann und zu welchem Preis es noch sinnvoll sei, Milchquoten zu kaufen als Auslöser dieser Unsicherheit. Vor dem Hintergrund teils erheblicher Investitionsvorhaben sei daher die Herbeiführung von Planungssicherheit oberstes Gebot. Die Betriebe müssten wissen, ob sie 2015 in einen freien oder von Politik und Molkereien geregelten Markt entlassen werden.

Doch nicht nur auf den Quotenausstieg, auch auf den Auszahlungspreis bezogen brauche der Landwirt genügende Sicherheit. Auch wenn auch in den vergangenen Monaten der Milchauszahlungspreis eine verbesserte Tendenz gezeigt habe, die dringend notwendige preisliche Wende sei aber ausgeblieben. Die Molkereien in Rheinland-Pfalz seien zwar gut aufgestellt. Es dürfe trotzdem hinterfragt werden, ob dies reiche, um auf Augenhöhe mit den Handelsketten und dem LEH zu verhandeln. Die Molkereien insgesamt müssten sich noch verstärkter als Angebotseinheit verstehen und sich unter diesem Gesichtspunkt auf ein stärkeres Miteinander hin bewegen.

Präsident Schindler: "Den Strukturwandel gab es immer, er setzt sich jetzt nur verstärkt fort." Die durchschnittliche Referenzmenge pro Betrieb liege in Rheinland-Pfalz bei ca. 325.000 kg Milch mit einer Spannbreite von 280.000 kg im Süden bis zu 350.000 kg in der Eifel. 20 Prozent aller Betriebe haben eine Referenzmenge über 500.000 kg.
Sie liefern fast 50 Prozent der gesamten Milch. Ein Zuwachs finde fast nur noch in dieser Größenordnung statt. Fazit für den Kammerpräsidenten: "Es gibt eine Zukunftschance für die Milcherzeuger." Die gut strukturierten Familienbetriebe könnten auch in Zukunft mit Betrieben z.B. in den neuen Bundesländern vor allem deshalb konkurrieren, weil höhere Einsatzbereitschaft und auch Motivation voll durchschlagen. Jeder Betriebsleiter, der in größeren Einheiten denkt, müsse sich diesbezüglich mit der möglichen Erfordernis von Fremdarbeitskräften auseinandersetzen. Der zukünftige Milcherzeuger werde zuerst als Manager tätig sein mit einem strategischen Planungskonzept, gut organisiert unter hoffentlich guten politischen Rahmenbedingungen, ohne viel Bürokratie mit einem guten Auszahlungspreis.

In Bezug auf die Schweineproduktion bestehe im Grundsatz eine ähnliche Problematik wie bei den Rindern. Der wesentliche Unterschied sei der, dass im Bereich Schweine der freie Markt schon lange bestehe. Der Strukturwandel greife hier schon lange und er gehe weiter, die Bestände würden deutlich größer. Der Schweineproduzent lebe mit den Preisschwankungen - leider häufiger mehr schlecht als recht. Er habe sich aber darauf einrichten müssen. Einige Faktoren könnten seine Situation verbessern helfen. Wesentlich sei, dass sich die Schweinebauern, egal ob Sauenhalter, Ferkelerzeuger oder Mäster,  als solidarische Einheit verstehen. Sie seien letztlich voneinander abhängig. Wie im Bereich Rinder, stelle "Bürokratie im Stall" ein anhaltendes Problem dar. Trotz aller Forderungen nehme die Arbeit am Schreibtisch eher zu als ab.

Die Landwirtschaftskammer, so Präsident Schindler, biete allen Betrieben der Fleisch- und Milchwirtschaft über ihre Fachberater auch weiterhin eine kompetente Hilfe an.
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