Stuttgart (agrar-PR) -
Aktionstag beim Gewinner-Projekt im Hochschulwettbewerb „Alltagstauglich?“ Universität Hohenheim 12 Schülergruppen aus Stuttgart und Umgebung folgten gestern der Einladung der Universität Hohenheim auf die Versuchsstation „Unterer Lindenhof“ nach Eningen. Etwa 250 junge Nachwuchsforscherinnen und -forscher haben den Weg zu Deutschlands erster Forschungsbiogasanlage im Praxis-Maßstab auf sich genommen, um beim Aktionstag „Ein Kuhfladen bringt Spannung – Biomasse sensorisch erleben“ Einblick in die Wertschöpfungsketten von Pflanzenölen, Biogas und Holz zu bekommen.
Die Agrarwissenschaftler der Universität hatten für die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen „Biomasse-Parcours“ aufgebaut. An verschiedenen Stationen wurden Pflanzenöle gepresst und verkostet, Handcremes hergestellt, die Qualität von Holzpellets beurteilt und deren Oberflächenbeschaffenheit, Länge, Geruch, Farbe geprüft. Auf dem Programm standen außerdem Experimente zur Herstellung von Biogas, das Kennenlernen alternativer Kulturpflanzen für die Biogasnutzung und Führungen durch die Tierställe der Versuchsstation. Die jungen Besucherinnen und Besucher staunten über die zahlreichen Angebote und die Vielfältigkeit der energetischen und stofflichen Nutzung von Biomasse. Die meisten von ihnen hatten sich bereits im Vorfeld des Aktionstags im Unterricht auf das Thema „Biomasse“ vorbereitet. Der Parcours war für alle eine willkommene Gelegenheit, das erworbene Wissen zu testen und zu erweitern. Das Konzept der Universität Hohenheim ist eines der 15 Gewinner-Projekte beim Hochschulwettbewerb „Alltagstauglich“ im Wissenschaftsjahr 2009 – Forschungsexpedition Deutschland.
Im Anschluss an das Schülerprogramm lud die Fakultät für Agrarwissenschaften alle Interessierten ab 14:00 Uhr zum „Tag der offenen Tür“ auf die Versuchsstation ein. Insgesamt zählten die Veranstalter 200 Besucherinnen und Besucher. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten regionale Anbieter. „Wir freuen uns sehr über die positive Resonanz auf unseren „Aktionstag“ für Schüler und den „Tag der offenen Tür“. Die breite Darstellung der agronomischen, technischen, energetischen, ökologischen und ökonomischen Aspekte machte den fächerübergreifenden, interdisziplinären Charakter des Themas Biomasse und die damit verbundene notwendige Verknüpfung verschiedener Akteure aus der Wissenschaft und Wirtschaft deutlich. Die Resonanz dokumentiert für uns eindrucksvoll, wie wichtig und aktuell das Thema im öffentlichen Interesse ist“, resümierte der Projektleiter Professor Wilhelm Claupein.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung richtet in den Wissenschaftsjahren seit dem Jahr 2007 Wettbewerbe für Hochschulen aus. Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen in Deutschland können sich mit Ideen für Projekte zu ausgewählten Themen bewerben. Eine Jury wählt die 15 besten Ideen aus, die Gewinner erhalten 10.000 € für die Umsetzung des Projektes. Die Gewinner-Projekte sollen die Bedeutung und die Leistungen von Wissenschaft einer breiten Öffentlichkeit, insbesondere Schülerinnen und Schülern vermitteln. Das Thema des Hochschulwettbewerbes in diesem Wissenschaftsjahr 2009 - Forschungsexpedition Deutschland lautete "Alltagstauglich" - gesucht wurden originelle und kreative Ideen, die das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft darstellen.
