Schwerin (agrar-PR) - 20 Jahre Mecklenburgische Landwirtschaftsausstellung (MeLa) sind ein
Spiegelbild der Geschichte der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in
Mecklenburg-Vorpommern. Für mich ganz klar das Spiegelbild einer
Erfolgsgeschichte. Mit der Wiedervereinigung setzte sich ein Prozess in
Gang, der an niemandem spurlos vorüber ging. Die Landwirtschaft schaffte
es im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbranchen, diese Umbruchsituation
selbst zu gestalten und nicht von der Treuhand dominiert zu werden. Die
Landwirte selbst nahmen mutig ihre Zukunft in die Hand. Aus den 1.056
LPG und VEG der einstigen drei Nordbezirke im Jahr 1989 sind heute 5.432
landwirtschaftliche Betriebe im Haupt- und Nebenerwerb erwachsen." Mit
diesen Worten eröffnete der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und
Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus die 20. MeLa in Mühlengeez.
In
seiner Rede erinnerte der Minister an die positiven Entwicklungen und
das gemeinsam Erreichte, auf das man stolz sein könne. Als beispielhaft
bezeichnete er die Entwicklung des ländlichen Raumes, wo durch den
Einsatz von 1,4 Milliarden Euro Fördermitteln seit 1990 beispielsweise
350 Flurneuordnungsverfahren durchgeführt, 5.400 Kilometer ländliche
Wege oder im Zuge der Dorferneuerung bisher 40.000 Wohn- und
Wirtschaftsgebäude erneuert wurden.
"Aber auch die Landwirtschaft
hat eine gewaltige Leistungsentwicklung erlebt, die 1990 kaum jemand für
möglich gehalten hätte. Wir sind 1990/91 bei jährlich 4.632 kg Milch je
Kuh gestartet und liegen heute bei 8.863 kg und damit auf dem 2. Platz
in Deutschland. Das ist ein Leistungssprung um über 90 Prozent. Die
Masttageszunahme bei Schweinen lag Anfang der 90er Jahre bei 620 Gramm
je Tier, heute sind es im Schnitt 771 Gramm und damit ein Spitzenwert in
der Bundesrepublik. Ernteten wir 1990 durchschnittlich 46,6 Dezitonnen
Getreide je Hektar, konnten in zwanzig Jahren die Getreideerträge fast
verdoppelt werden", teilte der Minister mit.
Die diesjährige
Getreideernte sei angesichts der ungünstigen Witterung im Verlauf des
Jahres mit durchschnittlich 64,5 dt/ha deutlich unter dem langjährigen
Mittel geblieben. Bei Raps liege man mit 40,6 dt/ha knapp darüber.
Erfreulich seien die gestiegenen Weltmarktpreise. Wegen der
langfristigen Kontrakte kämen sie aber nicht allen Landwirten zugute.
Für
Minister Backhaus lässt die jährliche Leistungsschau in Mühlengeez auch
den Laien schnell die Professionalität unserer Landwirtschaft erkennen.
"Was
1991 mit 181 Ausstellern auf einer Fläche von einem Hektar und mit
knapp 15.000 Besuchern begann, hat sich zu einer beeindruckenden Messe
mit mehr als 1.000 Ausstellern aller landwirtschaftlichen Bereiche auf
einer Fläche von 17 ha entwickelt. Im vergangenen Jahr waren es 67.000
Besucher, eine Zahl, die wir hoffen, in diesem Jahr noch zu überbieten.
Ich bin sicher, dass die Jubiläums-MeLa die positive Entwicklung der
letzten Jahre fortsetzen wird. Neue Themenzelte wie z. B. das
"Bio-Energie-Zelt" oder das Zelt "Ländliche Entwicklung" werden ihre
Wirkung auf das Fachpublikum nicht verfehlen. Erstmals – und darüber
freue ich mich sehr – ist die Biene das "Tier der MeLa".
Abschließend schätzte Minister Backhaus ein, dass die Agrarwirtschaft
auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament die Herausforderungen des
21. Jahrhunderts annimmt. Größe allein reiche im internationalen
Wettbewerb nicht aus, um zu bestehen. Deshalb gelte es auch zukünftig
neue Chancen wahrzunehmen, Potenziale zu nutzen und Risiken gemeinsam in
den Griff zu bekommen.
"Die unternehmerischen und politischen
Herausforderungen der zurückliegenden 20 Jahre wurden mutig angepackt.
Mit dem gleichen Elan und Optimismus werden wir die kommenden 20 Jahre
angehen. Dabei steht die Landesregierung fest an der Seite des
Berufsstandes, auch wenn wir über die Wege manchmal nicht einer Meinung
sind, verfolgen wir doch das gleiche Ziel."