Hannover (agrar-PR) - Festtagsstimmung herrschte bei der Verleihung des Milchlandpreises
2010 in Bad Zwischenahn: Zum zehnten Mal vergab die Landesvereinigung
der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) diesen Preis an
landwirtschaftliche Familien, die mit ihrer unternehmerischen Leistung
und dem Qualitätsniveau ihrer Milch eine Spitzenposition einnehmen.
Unter 90 Bewerbern wurden 19 geehrt, der erste Platz und die Goldene
Olga als Trophäe gingen an Andreas und Diethelm Evers aus Rethem-Moor im
Landkreis Soltau-Fallingbostel. Die Silberne Olga wird in
Nordrhein-Westfalen bei Luise, Walter und Lars Bunge aus
Stemwede-Niedermehnen im Landkreis Minden-Lübbecke ein neues Zuhause
finden. Als Lieferant der niedersächsischen Molkerei Wagenfeld wurden
auch sie zum Wettbewerb zugelassen. Den dritten Platz sicherten sich
Elke und Ralf Schröder aus Worpswede-Hüttenbusch im Landkreis Osterholz,
die im vergangenen Jahr bereits den zweiten Platz belegten. Die
ausgezeichneten Betriebe sind ein Spiegelbild der niedersächsischen
Milchwirtschaft und geben insbesondere ein Zeugnis von der intensiven
Öffentlichkeitsarbeit. Seit der ersten Preisvergabe im Jahr 2000 wurden
insgesamt 165 bäuerliche Familien ausgezeichnet, deren Betriebe
Kuhzahlen von 40 bis 145 und eine Flächengröße von 66 bis 206 ha
aufwiesen. Mit 90 Kühen und einer Quote von 756.000 kg Milch trifft der
diesjährige Siegerbetrieb zufällig das statistische Mittel dieser Höfe.
Für gute Laune sorgte in Bad Zwischenahn nicht nur der festliche
Anlass, sondern auch die Stimmung auf dem Milchmarkt. LVN-Vorsitzender
Peter Cornelius freute sich, dass die Verzagtheit der Vorjahre einem
neuen Optimismus Platz gemacht habe und appellierte an die Politiker:
„Den Markt lasst mal lieber alleine laufen“. Landvolkpräsident Werner
Hilse sprach von einem neuen Spiel der Kräfte an liberalisierten Märkten
und hoffte auf einen festeren Trend. Den sah auch Ministerpräsident
David McAllister als Festredner bei der Preisverleihung. Er versprach
investitionswilligen Landwirten zugleich die Rückendeckung des Landes,
denn der Strukturwandel gehe sicherlich weiter. Er äußerte jedoch die
Sorge, dass die Mitmenschen zuwenig über die moderne Landwirtschaft
informiert seien. Dem möchten die Milcherzeugerbetriebe selbst mit
offenen Türen sowie Kindergärten und Schulklassen auf den Höfen
entgegenwirken. Aber auch die Landesvereinigung der Milchwirtschaft
Niedersachsen sieht sich als Bindeglied zwischen Milcherzeuger,
Verarbeiter und Verbraucher und damit Moderator des Meinungsaustausches.