05.03.2012 | 11:30:00 | ID: 12367 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

Frühjahrstagung des LTZ: Soja & Co. - regional statt global

Stuttgart (agrar-PR) - Europaweit steigt der Import von pflanzlichem Eiweiß in Form von Soja und anderen Produkten, was die globale Abhängigkeit verstärkt.
"Gerade im Anbau solcher Hülsenfrüchte liegen jedoch große Chancen für Baden-Württemberg", betonte der Ministerialdirektor im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Wolfgang Reimer, auf der Frühjahrstagung des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) am Freitag (2.März) in Karlsruhe.

Die Veranstaltung widmete sich dieses Jahr dem Thema: "Soja & Co. - regional statt global". "Wir brauchen einen stärkeren Anbau von Eiweißpflanzen in Baden-Württemberg. Davon profitieren nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher, die keine gentechnisch veränderten Produkte auf ihren Tellern haben wollen. Aufgrund der vielen positiven Eigenschaften in der Fruchtfolge profitiert auch der Ackerbauer", betonte der Ministerialdirektor.

Aufgrund ihrer höheren Rentabilität hätten Mais und Getreide den Anbau traditioneller Eiweißpflanzen wie Linse, Erbse oder Ackerbohne hierzulande in den vergangenen zwei Jahrzehnten zurückgedrängt, sagte Reimer. Der hohe Import führe aber zum Beispiel in Ländern wie Südamerika zu Umweltproblemen.

Ein weiterer Aspekt sei: "Außerhalb der EU dominieren inzwischen gentechnisch veränderte Pflanzensorten - die Verbraucher wollen diese aber nicht auf ihren Tellern."

Für eine Stärkung der heimischen Hülsenfrüchte spiele auch eine bessere Vermarktung eine wichtige Rolle. "Wir brauchen eine Verzahnung von regionalem Anbau und Vermarktung in der Lebensmittel- und Futtermittelherstellung", forderte der Amtschef im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

Die Landesregierung wolle den Anbau von Eiweißpflanzen in Baden-Württemberg deshalb gezielt unter-stützen: "Die landwirtschaftlichen Anstalten LTZ-Augustenberg und LAZBW Aulendorf werden ein Netzwerk landwirtschaftlicher Demonstrationsbetriebe betreuen, die den Anbau und Versuche vor Ort zeigen."


Zum Hintergrund:

Die Sojapflanze ist in ihrer Biologie vergleichbar mit dem Mais. Bei beiden handelt es sich um Kurztagpflanzen mit hohem Wärmebedarf. Im Maisanbau liegen seit vielen Jahren früh abreifende und kältetolerante Sorten vor. Bei Soja wird daran zurzeit noch züchterisch gearbeitet. Für den Sojaanbau sind leichte, gut erwärmbare Böden mit guter Wasserführung bestens geeignet. Die Aussaat kann ab Mitte April bei Bodentemperaturen über 10°C stattfinden.

Geerntet wird häufig erst im Oktober. Bei Erstanbau auf einem neuen Schlag ist eine Kontaktimpfung notwendig, da die den Luftstickstoff bindenden Knöllchenbakterien in den Böden nicht vorhanden sind. Das Impfmittel wird vor der Saat mit dem Saatgut vermischt. 2011 betrug die Sojaanbau-fläche in Baden-Württemberg 1.061 Hektar. (PD)
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