Eine gelungene Premiere haben die landwirtschaftlichen
Organisationen im Landkreis Lüchow-Dannenberg aufgelegt. Landvolk,
Maschinenring und Landberatung organisierten gemeinsam einen Bauerntag,
der um die 250 Landwirte nach Hitzacker lockte. „Wir wollen noch enger
zusammen rücken und uns gemeinsam nach außen präsentieren", begründete
Landvolkvorsitzender Adolf Tebel.
Und das ist den Veranstaltern auf jeden Fall gelungen
und trug ihnen Anerkennung bei den Ehrengästen aus Politik und
Verwaltung ein. Einen Anteil daran hatte auch der motivierende Vortrag
von Clemens große Macke, der die Landwirtschaft als Antrieb der Region
schilderte. Der CDU-Landtagsabgeordnete spornte an, selbst zu handeln
und unternehmerische Qualitäten unter Beweis zu stellen, aber er gab
auch zu bedenken, dass „eine Region, in der drei Viertel aller Bauern
rote Zahlen schreiben, wirtschaftlich nicht überleben kann".
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg zählt die
Agrarwirtschaft noch mehr als in anderen Regionen Niedersachsens zur
treibenden Kraft. „Wir sind hier der wichtigste Arbeitgeber"
verdeutlichte Tebel, der seit knapp einem Jahr an der Spitze des
Lüchower Landvolkes steht. Rund 700 Mitglieder zählt der Kreisverband
im Bauernverband Nordostniedersachsen, die Meisten davon sind zugleich
Mitglied im Maschinenring und bei der Landberatung. Die Zusammenarbeit
und der Schulterschluss dieser Organisationen werde in Zukunft noch
wichtiger, schilderte Tebel. Gemeinsam wollten die Organisationen im
Gespräch bleiben und ihre Zusammenarbeit verstärken.
Allerdings sind die Mitglieder durchaus heterogen
aufgestellt. Während auf der Elbmarsch im Norden des Landkreises die
Milchviehhalter dominieren, sind es im Süden die Ackerbauern, einige
Schweinehalter gibt es ebenfalls und natürlich einen großen Schwerpunkt
im Ökolandbau. Ein leidiges Thema blieb in Hitzacker zwar nicht außen
vor, es sollte den Tag aber nicht dominieren: Die verspätete Auszahlung
der Direktzahlungen an eine Reihe von Betrieben aus der Region. Tebel
äußerte Verständnis für die Verärgerung der Betroffenen. Er zitierte
aber auch die Zusage des Staatssekretärs im Niedersächsischen
Landwirtschaftsministerium, Friedrich Otto Ripke, wonach ab dem 15.
Januar die noch ausstehenden Direktzahlungen angewiesen werden sollen.
Für alle Betriebsleiter boten die ebenfalls gut
besuchten Fachforen des Bauerntages am Nachmittag wertvolle Anregungen.
Heiko Gabriel von der Landberatung hatte den Schwerpunkt auf
Kooperationen in der Landwirtschaft gelegt. Über Betriebshaftpflicht-
und Rechtschutzversicherungen informierte Christian Daudert von der
Landvolkdienste GmbH. Und wie man Mitarbeiter motiviert und mit Herz
und Verstand führt, das erfuhren die Landwirte bei Eckhard Schlamann
von der Entra Unternehmensberatung und Landwirt Wilhelm Giere aus
Addenstorf. Sie waren auf Einladung des Maschinenringes nach Hitzacker
gekommen. Mit einem ebenfalls gut besuchten Bauernball in Dünsche
stellten die Bauern in der Region unter Beweis, dass auch in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten einmal Abstand vom Betrieb genommen
werden muss.