Villingen-Schwenningen (agrar-PR) -
Landwirtschaftsminister Rudolf Köberle: „Förderung von Frauen im Ländlichen Raum ist wichtiges Anliegen“ 28.06.2010 „Frauen im Ländlichen Raum
wollen sich nicht zwischen Erwerbsarbeit und Familienorientierung
entscheiden müssen, sondern beides miteinander kombinieren. Dafür
müssen die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen
stimmen“, betonte der baden-württembergische Minister für Ländlichen
Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, beim
Internationalen Fachkongress "Landlust statt Landfrust - Frauen stärken
den Ländlichen Raum" am Montag (28. Juni 2010) in
Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis).
Für Frauen im Ländlichen Raum sei die eigene Erwerbstätigkeit
wichtig. Damit Frauen in ihrer Doppelrolle als Mutter und Unternehmerin
oder Mutter und Arbeitnehmerin ihre Chancen wahrnehmen könnten, sei die
gezielte Förderung von Frauen im Ländlichen Raum ein wichtiger
Bestandteil der integrierten Agrar- und Strukturpolitik. „Gerade im
Ländlichen Raum herrscht ein rasanter Strukturwandel in Wirtschaft und
Gesellschaft. Dieser Strukturwandel birgt Chancen und Gefahren. Daher
sind künftig noch mehr Kreativität und Flexibilität gefragt“, sagte
Köberle. Auch dem Aufbau von wirtschaftlichen und sozialen Netzwerken
komme eine immer größere Bedeutung zu. „Frauen in ländlichen Regionen
brauchen neue Ideen, um sich den schnell ändernden Anforderungen des
Marktes zu stellen. Sie benötigen aber auch die notwendigen
finanziellen Mittel für Unternehmensgründungen“, so Minister Köberle.
Auch für eine zufriedenstellende Betreuung von Kindern oder
pflegebedürftigen Familienangehörigen müsse gesorgt werden. Diesen
Herausforderungen begegne das Land mit innovativen Fördermaßnahmen in
den Bereichen Qualifizierung, Existenzgründung und
Netzwerkorganisation.
Land fördert Qualifizierung, Netzwerkorganisation und Existenzgründung
„Der Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften wird in Zukunft
steigen. Daher brauchen wir ein auf die Bedürfnisse von Frauen
zugeschnittenes qualifiziertes Fort- und Weiterbildungsprogramm“,
betonte der Minister. Solche Aus,- Fort,- und Weiterbildungen würden im
Land bereits angeboten und gut angenommen. So hätten zwischen 2007 und
2009 rund 700 Frauen im Ländlichen Raum eine Zusatzqualifikation
erworben. Dazu zählten beispielsweise "FIT - Frauen im Tourismus",
"Frauen im Agrarbüro", eine Qualifizierung zur "Botschafterin für
regionale Genüsse". Durch diese Qualifizierungen können Frauen ihre
Erwerbstätigkeit sichern und ausbauen. Ebenso wichtig sei die
Unterstützung von sozialen und wirtschaftlichen Netzwerken, um Frauen
in ihrer Unternehmerinnentätigkeit Hilfestellungen zu geben. Eine
dritte Säule bilde die Förderung von Existenzgründungen – hier könnten
sich Frauen mit innovativen Unternehmenskonzepten bewerben.
Das Land Baden-Württemberg biete, unterstützt durch die Europäische
Union, speziell für Frauen das Programm "Innovative Maßnahmen für
Frauen im Ländlichen Raum", das diese drei Fördersäulen beinhalte. „Mit
solchen Förderprogrammen tragen wir dazu bei, zusätzliches Wachstum und
Beschäftigung im Ländlichen Raum zu generieren und die Lebensqualität
zu verbessern“, betonte Minister Köberle.
Kongress zeigt neue Chancen auf
Herausgestellt wurden im Rahmen des Kongresses auch zukünftige
Arbeitsfelder für Frauen im Ländlichen Raum. Potentiale liegen
beispielsweise im Betreuungssektor, im erlebnis-, familien- und
zielgruppenspezifischen Tourismus, im Bereich "Creative Working", bei
Wissensentwicklung und -transfer sowie in Bereichen, die sich mit
Kommunikation und erneuerbaren Energien beschäftigen.