Schwerin (agrar-PR) - "Nirgendwo sind Land- und Ernährungswirtschaft für Jung und Alt so
erlebbar, spürbar und genießbar wie einmal im Jahr hier auf der MeLa",
betonte Landwirtschafts- und Umweltminister
Dr. Till Backhaus heute bei
der Eröffnung der wichtigsten Agrarmesse Norddeutschlands in Mühlengeez.
In
diesem Jahr präsentieren sich insgesamt über 1000 Aussteller aus
Deutschland sowie internationale Aussteller aus zehn Nationen. Erstmals
ist auch eine Delegation aus China anwesend.
"Die Nachfrage nach
Standfläche ist ungebrochen – ein gutes Zeichen dafür , dass die
Branche die Wirtschaftkrise meistern wird und die über 35.000
Arbeitsplätze in der Land- und Ernährungswirtschaft unseres Landes
sicher sind", so Backhaus.
Das die Agrarpolitik in den letzten
Monaten beherrschende Thema – die Lage auf dem Milchmarkt – werde sich
auch auf der MeLa widerspiegeln.
"Von 20 Cent je Kilogramm kann
kein Milcherzeuger wirtschaftlich überleben. Wir wollen gerade diese
MeLa nutzen, um die Besucherinnen und Besucher für das Thema Milch zu
interessieren. Wir wollen Lust machen auf das Gesundheitsprodukt Nummer
eins – die Milch! Wir wollen um Verständnis bei den Verbraucherinnen
und Verbrauchern für die extrem schwierige Situation der Landwirte
werben", so der Minister.
Bessere Preise würden die Milchbauern
erst dann erzielen, wenn Angebot und Nachfrage wieder in Einklang
kommen und die inzwischen aufgebauten Bestände an eingelagerter Ware
abgebaut werden.
Die Erzeuger und die Molkereien müssten aber
auch selbst ihre Verantwortung wahrnehmen und sich auf die gesunkene
Nachfrage am Markt einstellen. Sie seien in der Pflicht, neue Elemente
der Mengensteuerung zu entwickeln.
Aber auch die Politik könne
nicht tatenlos zusehen. Dabei müsste es vor allem um europaweite
Lösungen gehen, denn nationale Alleingänge würden den deutschen
Milchproduzenten nicht helfen. Das Land habe das Machbare in die Wege
geleitet. "Wir haben die Förderprogramme so gestaltet, dass die
Milcherzeuger umfassend davon profitieren können. So unterstützen wir
verstärkt die artgerechte Tierhaltung mit 9,1 Mio. Euro. Wir sind das
einzige Bundesland, das eine solche Förderung anbietet und die
Antragslage ist überaus gut. Außerdem gewähren wir bereits jetzt bei
Investitionen in diesem Bereich den erhöhten Fördersatz von
35 Prozent,
der bundesweit erst ab 1.1.2010 gilt", unterstreicht der Minister.
Der
Landwirtschaftsminister nahm die Eröffnung der MeLa zum Anlass, eine
erste Erntebilanz zu ziehen.
Mit 44,9 Dezitonnen je Hektar im
Landesdurchschnitt und einem sehr hohem Ölgehalt wurde die zweitbeste
Rapsernte aller Zeiten eingefahren. "78,7 dt/ha bei Winterweizen und
die 48,1 dt/ha Roggen im Durchschnitt des Landes machen erneut
deutlich, dass die Bauern in Mecklenburg-Vorpommern ihr Handwerk
verstehen und das Spitzenniveau in Deutschland mitbestimmen", so der
Minister. Allerdings würden die niedrigen Preise die Freude trüben.
Hinzu kommen die Betriebsmittelpreise, die nicht in dem Maße fallen,
wie die Getreidepreise fallen. "Insoweit helfen die 20 Mio. Euro
Agrardieselsteuerrückerstattung doch erheblich,
um die Ergebnisverluste
in Grenzen zu halten."
Was den Blick in die nähere Zukunft
betrifft, überwiegt nach Auffassung des Landwirtschaftsministers
Optimismus. "Ich bleibe dabei - Landwirtschaft in
Mecklenburg-Vorpommern ist eine Zukunftsbranche."
Er hoffe,
"dass die 19. MeLa in einem konfliktreichen und wirtschaftlich
komplizierten Jahr ein Moment des Nachdenkens und eine Fachmesse der
Zuversicht sein kann."