Schwerin (agrar-PR) - Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus verleiht heute
erstmals den Rekultivierungspreis. Bislang wurde dieser Preis vom
Wirtschaftsministerium verliehen.
Nachhaltige Entwicklung - ein
wesentliches Kriterium für den Rekultivierungspreis – spielt in der
Arbeit des Landwirtschafts- und Umweltministeriums eine entscheidende
Rolle. So sieht Umweltminister Backhaus den Rekultivierungspreis auch
als Schnittstelle zwischen wirtschaftlichen Tätigkeiten und der Pflege
und Schutz der natürlichen Umwelt.
Den Rekultivierungspreis
erhält heute das Unternehmen Johann Bunte Bauunternehmung GmbH &
Co. KG aus Trams für ihre Arbeit am Tagebau Jesendorf.
"In
Jesendorf wurde der Landwirtschaft kein Quadratmeter Fläche dauerhaft
durch den Bergbau entzogen. Hier ist es gelungen, eine komplette
bergbauliche Nutzung trotz der Entnahme und des Wiedereinbaus mehrerer
Millionen Tonnen von Kies und Sanden praktisch unsichtbar zu machen.
Sogar die Humusschicht der neuen und alten Felder ist noch verstärkt
durch das auf der Autobahntrasse gewonnene Material. Störende
Fremdelemente in der Morphologie des Geländes, wie künstliche
Böschungen oder technisch eben planierte Flächen sind praktisch nicht
vorhanden. Der Naturschutz hat zusätzlich mit einer Sukzessionsfläche
ein wichtiges Element für die Erhaltung der biologischen Vielfalt neu
erhalten", begründet Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till
Backhaus die Preisverleihung.
Der Tagebau wurde im Rahmen des
Baus der Bundesautobahn A 14 aufgeschlossen, nach dem Abschluss der
Gewinnungsarbeiten mit unbelasteten Fremdböden wieder verfüllt, so dass
die frühere bergbauliche Nutzung heute im Landschaftsbild nicht mehr
erkennbar ist.
Das Objekt zeige eindrucksvoll, dass bergbauliche
Eingriffe durch Maßnahmen der Wiedernutzbarmachung zeitnah ausgeglichen
werden können.
Neben dem 1. Preis übereichte Landwirtschafts- und
Umweltminister Dr. Backhaus zwei 2. Preise. Sie gingen an die Basalt
AG-Norddeutsche Hartsteinwerke und an die CEMEX Kies Hamburg GmbH KG.
Die
Basalt AG hatte im Tagebau Lentschow (Landkreis Ostvorpommern) Sande
und Kiese im Trockenschnitt gewonnen. Anschließend wurde der Tagebau
der natürlichen Entwicklung überlassen. Durch die abschließenden
bergbaulichen Arbeiten wurde eine abwechslungsreiche Morphologie
geschaffen, die die Grundlage für die biologische Strukturvielfalt des
ehemaligen Tagebaus bildet. Sie reicht von Trockenrasen- bis hin zu
grundwasserbeeinflussten Schilf- und Röhrichtstandorten. Weiterhin
wurden in der Fläche zahlreiche Sonderbiotope wie Lesestein- und
Totholzhaufen angelegt. Abgerundet wird die Wiedernutzbarmachung durch
eine 2 Hektar große Aufforstung mit Laubgehölzen. Hervorzuheben ist die
gute nachbarliche Zusammenarbeit mit der naheliegenden Gemeinde zur
Zeit des aktiven Abbaus.
Die CEMEX Kies Hamburg GmbH & GO. KG
erhält den Preis für ihre Arbeit im Tagebau Lüttow-Valluhn (Landkreis
Ludwigslust). Der Tagebau wird durch die CEMEX gegenwärtig noch aktiv
betrieben. Hier werde Abbau und Rekultivierung zeitgleich betrieben.
Während der Abbau des Rohstoffs weiter voran schreitet, hat sich in
abgebauten Bereichen schon nach kurzer Zeit ein kleines Naturparadies
entwickelt. Der Uferbereich des Baggersees weist eine Artenvielfalt von
Wasservögeln auf.