30.06.2009 | 00:00:00 | ID: 1007 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

Minister Peter Hauk MdL: "Stärken der baden-württembergischen Landwirtschaft gezielt ausbauen"

Stuttgart (agrar-PR) - Genießerland Baden-Württemberg benötigt eine leistungsfähige Land- und Ernährungswirtschaft / Deutscher Bauerntag in Stuttgart
"Heimische Produkte sind Genuss pur! Vielfalt, Qualität und Frische sind die Markenzeichen heimischer Erzeugnisse. In Baden-Württemberg ist die gute Küche überall zuhause, in der Spitze ebenso wie in der Gaststätte um die Ecke! Die Grundlage dafür schaffen unsere landwirtschaftlichen Betriebe, die exzellente Produkte erzeugen. Das Genießerland Baden-Württemberg zeichnet sich durch eine hochwertige und leistungsfähige Land- und Ernährungswirtschaft aus", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Dienstag (30. Juni) zur Eröffnung des Deutschen Bauerntages in Stuttgart.

Um die deutschen Landwirte in Stuttgart zu begrüßen, präsentierte sich Baden-Württemberg mit einer Vielfalt heimischer Produkte. Von Erzeugern, Landfrauen und Vertretern verschiedener Organisationen wurde im Hauptbahnhof Stuttgart den ganzen Tag Schmackhaftes für den Gaumen und Interessantes für den Geist geboten. Durch diese Aktion sollte der Fokus auf regionale Produkte gelenkt werden und auf eine fröhliche Art über Lebensmittel aus dem Land gesprochen werden. "Wir wollen Lust auf Produkte aus dem Land machen. Die Schwarzmalerei der letzen Monate schadet nur, Essen macht Spaß und das sollen die Verbraucher heute erfahren", betonte Minister Hauk.

Baden-Württemberg - Genuss zum Anfassen!

Baden-Württemberg ist Genießerland, dazu brauche es jedoch nicht nur exzellente Gaststätten, hohe Kochkunst und ein begeistertes Publikum. "Voraussetzung für das Genießerland Baden-Württemberg sind vor allem beste Ausgangsprodukte, die unsere Landwirtschaft liefert. Damit kann jeder Verbraucher sich das Genießerland nach Hause holen", ergänzte der Minister. Die landwirtschaftlichen Betriebe im Land erzeugten gesunde, hochwertige Nahrungsmittel in großer Vielfalt und bester Qualität. Spezialitäten wie Bruchsaler Spargel, Tettnanger Hopfen, badische und württembergische Zwetschgen, Filderkraut, Äpfel vom Bodensee und Erdbeeren sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die Spannbreite der Produkte reiche von Württemberger Lamm, Allgäuer Käse, Schwäbischen Maultaschen, Filderkraut, Schwäbischem Apfel- und Birnenmost, Bodenseefelchen, Nudeln und Obstbränden bis hin zu den ausgezeichneten badischen und württembergischen Weinen. "Baden-Württemberg hat viel zu bieten. Ohne eine solide Landwirtschaftspolitik wäre dies aber nicht denkbar", ergänzte Hauk.

Marktanteile für landwirtschaftliche Markenprodukte steigern

Die derzeitig schwierige Lage auf den Märkten sei trotz der Produktion von Produkten hoher Qualität nicht spurlos an den Landwirten vorüber gegangen. Die aktuelle Milchdiskussion zeige, wie schwierig die Marktlage derzeit sei. "Die momentane Krise zeigt deutlich, dass wir die Wertschöpfung unserer Produkte steigern müssen. Es muss gelingen, neue Märkte zu erobern und Marktanteile an Markenprodukten aus dem Land zu erhöhen", forderte Peter Hauk. Einem Gelingen sehe der Minister positiv entgegen. "Diese Hürde können wir mit Hilfe leistungsfähiger, wettbewerbsorientierter, innovationsfreudiger und zukunftsorientierter Betriebe überwinden. Viele Betriebe haben die Chance bereits erkannt, andere haben das Potential und müssen ihre Chance nur noch ergreifen", erklärte der Minister. Im Rahmen einer breit angelegten Beratungsoffensive werde das Land noch in diesem Jahr Betrieben bei der Überprüfung ihrer Wirtschaftlichkeit zur Seite stehen und gemeinsam Wege für ein nachhaltiges Wirtschaften erarbeiten.

Klar gekennzeichnete Produkte aus der Region und eine Spitzenqualität erleichtern dem Verbraucher die Kaufentscheidung. "Wer regionale Produkte kauft, fördere nicht nur umweltschonende Erzeugung und tiergerechte Viehhaltung, sondern leiste auch einen Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raums. Es ist erfreulich, dass vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern diese Zusammenhänge bewusst sind und sie deshalb entsprechend handeln", erklärte Minister Peter Hauk.

Land steht für integrierte Agrar- und Strukturpolitik

"Der diesjährige Deutsche Bauerntag findet in einer wirtschafts- und agrarpolitisch äußerst bewegten Zeit statt. Der Agrarsektor ist einem erheblichen globalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt, der ständig Anpassungsmaßnahmen erfordert. Das wichtigste Ziel unserer integrierten Agrar- und Strukturpolitik ist daher die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Land- und Ernährungswirtschaft", erläuterte der Minister.

Das Land fördere deshalb vorrangig Investitionsmaßnahmen zur Anpassung der Landwirtschaft, zur Marktstrukturverbesserung sowie zur Verbesserung der Produktion der Flächenbewirtschaftung. Den Schwerpunkt der staatlichen Förderung des Landes bilden jedoch die Agrarumweltprogramme, die die ökologischen Leistungen der Landwirte honorieren. Diese Hilfen seien wichtig und würden auch in Zukunft fortgeführt. Dennoch führe kein Weg daran vorbei, die Produktion noch mehr an den Marktgegebenheiten zu orientieren. "Damit dies gelingt, muss die Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Verarbeitern und Vermarktern weiter verbessert werden. Ebenso wichtig ist es, dass unsere Land- und Ernährungswirtschaft im europäischen Wettbewerb nicht benachteiligt wird", sagte Hauk. Die EU-weite Harmonisierung der Agrardiesel-Besteuerung sei notwendig, um die bestehenden Wettbewerbsverzerrungen abzubauen. Auch müsse die Möglichkeit einer steuerfreien Risikorücklagenbildung geschaffen werden. Eine Veränderung im Steuersystem sei notwendig, damit auch Landwirte diese Möglichkeit zur Risikovorsorge erhalten, die andere Unternehmensformen längst haben.

Landwirtschaft ist bedeutender Wirtschaftsfaktor

Der nächste zentrale Meilenstein für die Agrarwirtschaft ist die EU-Agrarpolitik ab dem Jahr 2013. "Die Reform darf zu keinem Bruch in der Agrarförderung führen. Das Land werde sich in der EU dafür einsetzen, dass die vielfältigen Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft auch in Zukunft honoriert werden. Notwendige Änderungen müssten in berechenbaren Schritten erfolgen, damit eine sozialverträgliche Anpassung der landwirtschaftlichen Betriebe ermöglicht wird", betonte der Minister. In der aktuellen wirtschaftspolitischen Diskussion werde die ökonomische Dimension des Agrargewerbes und der Landwirtschaft unterschätzt. Die deutsche Landwirtschaft sei mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen ein bedeutender Wirtschaftszweig mit 4,5 Millionen Arbeitskräften und über 550 Milliarden Euro jährlichem Produktionswert. Die Landwirtschaft sei einer der produktivsten Wirtschaftszweige überhaupt. Allein in den letzten zehn Jahren sei die Arbeitsproduktivität um fast 100 Prozent gestiegen.
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