Stuttgart (agrar-PR) -
Genießerland Baden-Württemberg benötigt eine leistungsfähige Land- und Ernährungswirtschaft / Deutscher Bauerntag in Stuttgart "Heimische Produkte sind Genuss pur! Vielfalt, Qualität und Frische
sind die Markenzeichen heimischer Erzeugnisse. In Baden-Württemberg ist
die gute Küche überall zuhause, in der Spitze ebenso wie in der
Gaststätte um die Ecke! Die Grundlage dafür schaffen unsere
landwirtschaftlichen Betriebe, die exzellente Produkte erzeugen. Das
Genießerland Baden-Württemberg zeichnet sich durch eine hochwertige und
leistungsfähige Land- und Ernährungswirtschaft aus", sagte der
baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum,
Peter Hauk MdL, am Dienstag (30. Juni) zur Eröffnung des Deutschen
Bauerntages in Stuttgart.
Um die deutschen Landwirte in Stuttgart zu begrüßen, präsentierte
sich Baden-Württemberg mit einer Vielfalt heimischer Produkte. Von
Erzeugern, Landfrauen und Vertretern verschiedener Organisationen wurde
im Hauptbahnhof Stuttgart den ganzen Tag Schmackhaftes für den Gaumen
und Interessantes für den Geist geboten. Durch diese Aktion sollte der
Fokus auf regionale Produkte gelenkt werden und auf eine fröhliche Art
über Lebensmittel aus dem Land gesprochen werden. "Wir wollen Lust auf
Produkte aus dem Land machen. Die Schwarzmalerei der letzen Monate
schadet nur, Essen macht Spaß und das sollen die Verbraucher heute
erfahren", betonte Minister Hauk.
Baden-Württemberg - Genuss zum Anfassen!
Baden-Württemberg ist Genießerland, dazu brauche es jedoch nicht nur
exzellente Gaststätten, hohe Kochkunst und ein begeistertes Publikum.
"Voraussetzung für das Genießerland Baden-Württemberg sind vor allem
beste Ausgangsprodukte, die unsere Landwirtschaft liefert. Damit kann
jeder Verbraucher sich das Genießerland nach Hause holen", ergänzte der
Minister. Die landwirtschaftlichen Betriebe im Land erzeugten gesunde,
hochwertige Nahrungsmittel in großer Vielfalt und bester Qualität.
Spezialitäten wie Bruchsaler Spargel, Tettnanger Hopfen, badische und
württembergische Zwetschgen, Filderkraut, Äpfel vom Bodensee und
Erdbeeren sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die
Spannbreite der Produkte reiche von Württemberger Lamm, Allgäuer Käse,
Schwäbischen Maultaschen, Filderkraut, Schwäbischem Apfel- und
Birnenmost, Bodenseefelchen, Nudeln und Obstbränden bis hin zu den
ausgezeichneten badischen und württembergischen Weinen.
"Baden-Württemberg hat viel zu bieten. Ohne eine solide
Landwirtschaftspolitik wäre dies aber nicht denkbar", ergänzte Hauk.
Marktanteile für landwirtschaftliche Markenprodukte steigern
Die derzeitig schwierige Lage auf den Märkten sei trotz der
Produktion von Produkten hoher Qualität nicht spurlos an den Landwirten
vorüber gegangen. Die aktuelle Milchdiskussion zeige, wie schwierig die
Marktlage derzeit sei. "Die momentane Krise zeigt deutlich, dass wir
die Wertschöpfung unserer Produkte steigern müssen. Es muss gelingen,
neue Märkte zu erobern und Marktanteile an Markenprodukten aus dem Land
zu erhöhen", forderte Peter Hauk. Einem Gelingen sehe der Minister
positiv entgegen. "Diese Hürde können wir mit Hilfe leistungsfähiger,
wettbewerbsorientierter, innovationsfreudiger und zukunftsorientierter
Betriebe überwinden. Viele Betriebe haben die Chance bereits erkannt,
andere haben das Potential und müssen ihre Chance nur noch ergreifen",
erklärte der Minister. Im Rahmen einer breit angelegten
Beratungsoffensive werde das Land noch in diesem Jahr Betrieben bei der
Überprüfung ihrer Wirtschaftlichkeit zur Seite stehen und gemeinsam
Wege für ein nachhaltiges Wirtschaften erarbeiten.
Klar gekennzeichnete Produkte aus der Region und eine
Spitzenqualität erleichtern dem Verbraucher die Kaufentscheidung. "Wer
regionale Produkte kauft, fördere nicht nur umweltschonende Erzeugung
und tiergerechte Viehhaltung, sondern leiste auch einen Beitrag zur
Stärkung des ländlichen Raums. Es ist erfreulich, dass vielen
Verbraucherinnen und Verbrauchern diese Zusammenhänge bewusst sind und
sie deshalb entsprechend handeln", erklärte Minister Peter Hauk.
Land steht für integrierte Agrar- und Strukturpolitik
"Der diesjährige Deutsche Bauerntag findet in einer wirtschafts- und
agrarpolitisch äußerst bewegten Zeit statt. Der Agrarsektor ist einem
erheblichen globalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt, der ständig
Anpassungsmaßnahmen erfordert. Das wichtigste Ziel unserer integrierten
Agrar- und Strukturpolitik ist daher die Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit unserer Land- und Ernährungswirtschaft",
erläuterte der Minister.
Das Land fördere deshalb vorrangig Investitionsmaßnahmen zur
Anpassung der Landwirtschaft, zur Marktstrukturverbesserung sowie zur
Verbesserung der Produktion der Flächenbewirtschaftung. Den Schwerpunkt
der staatlichen Förderung des Landes bilden jedoch die
Agrarumweltprogramme, die die ökologischen Leistungen der Landwirte
honorieren. Diese Hilfen seien wichtig und würden auch in Zukunft
fortgeführt. Dennoch führe kein Weg daran vorbei, die Produktion noch
mehr an den Marktgegebenheiten zu orientieren. "Damit dies gelingt,
muss die Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Verarbeitern und
Vermarktern weiter verbessert werden. Ebenso wichtig ist es, dass
unsere Land- und Ernährungswirtschaft im europäischen Wettbewerb nicht
benachteiligt wird", sagte Hauk. Die EU-weite Harmonisierung der
Agrardiesel-Besteuerung sei notwendig, um die bestehenden
Wettbewerbsverzerrungen abzubauen. Auch müsse die Möglichkeit einer
steuerfreien
Risikorücklagenbildung geschaffen werden. Eine Veränderung im
Steuersystem sei notwendig, damit auch Landwirte diese Möglichkeit zur
Risikovorsorge erhalten, die andere Unternehmensformen längst haben.
Landwirtschaft ist bedeutender Wirtschaftsfaktor
Der nächste zentrale Meilenstein für die Agrarwirtschaft ist die
EU-Agrarpolitik ab dem Jahr 2013. "Die Reform darf zu keinem Bruch in
der Agrarförderung führen. Das Land werde sich in der EU dafür
einsetzen, dass die vielfältigen Gemeinwohlleistungen der
Landwirtschaft auch in Zukunft honoriert werden. Notwendige Änderungen
müssten in berechenbaren Schritten erfolgen, damit eine
sozialverträgliche Anpassung der landwirtschaftlichen Betriebe
ermöglicht wird", betonte der Minister. In der aktuellen
wirtschaftspolitischen Diskussion werde die ökonomische Dimension des
Agrargewerbes und der Landwirtschaft unterschätzt. Die deutsche
Landwirtschaft sei mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen ein
bedeutender Wirtschaftszweig mit 4,5 Millionen Arbeitskräften und über
550 Milliarden Euro jährlichem Produktionswert. Die Landwirtschaft sei
einer der produktivsten Wirtschaftszweige überhaupt. Allein in den
letzten zehn Jahren sei die Arbeitsproduktivität um fast 100 Prozent
gestiegen.