Stuttgart (agrar-PR) -
Die EU überarbeitet ihre gemeinsame Agrarpolitik / Landwirtschaftsminister Peter Hauk MdL, Wissenschaftler und Interessenvertreter diskutieren über Herausforderungen und Perspektiven 4. Dezember 2009 ab 9:30 Uhr, Uni Hohenheim, Euro-Forum, Kirchnerstr. 3, 70599 Stuttgart
Konkrete
Zahlungen für konkrete Leistungen statt Subventionen nach dem
Gießkannenprinzip: Zu diesem Konzept raten Agrarökonomen der
Universität Hohenheim im Hinblick auf die Neuausrichtung der
gemeinsamen Agrarpolitik der EU zum Jahr 2013. Ihren jeweils eigenen
Blickwinkel werden Politiker, Botschaftsvertreter und
Interessensvertreter von Landwirtschaft und Naturschutz einen Tag lang
in Vorträgen und Diskussionen beleuchten. Veranstalter der Tagung „Wie
viel und welche Landwirtschaft brauchen wir? –Perspektiven der
Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013“ sind das Ministerium für Ernährung
und Ländlichen Raum Baden-Württemberg, die Universität Hohenheim sowie
das Informationszentrum Europe Direct Stuttgart.
50
Milliarden Euro Fördergelder erhält die europäische Landwirtschaft
jedes Jahr aus EU-Mitteln. Die Kriterien, wie diese verteilt werden,
müssen überarbeitet zu werden, so die Agrarexperten der Universität
Hohenheim. Bislang gingen 70 Prozent der Milliardensumme unter
Berücksichtigung bestimmter Verpflichtungen (Cross Compliance) als
Direktzahlungen an die Landwirte. An direkte Leistungen seien im Rahmen
der sogenannten ländlichen Entwicklungspolitik weniger als 20 Prozent
des Etatanteils gebunden. Weitere zehn Prozent entfallen auf
marktsteuernde Maßnahmen wie Exportsubventionen oder
Interventionssysteme.
"Patentrezepte für eine zukunftsfähige heimische
Landwirtschaft gibt es nicht. Jeder Betrieb muss seine
unternehmerischen Entscheidungen selbst treffen. Es ist jedoch eine
wichtige Aufgabe der Agrarpolitik, zuverlässige Rahmenbedingungen für
den gesamten Sektor zu schaffen. Dies gilt auch für den Zeitraum nach
2013", so Landwirtschaftsminister Hauk.
„Wie viel Direktzahlungen ein Landwirt in der
Vergangenheit erhalten hat, hing vor allem davon ab, wie viel Fläche er
bewirtschaftete und wie produktiv diese in einem bestimmten
Referenzjahr war. Sinnvoller wäre es, auch diese Gelder direkt an
Leistungen zu koppeln, die die Landwirtschaft für die Gesellschaft
erbringen“, so Prof. Dr. Harald Grethe als einer der wissenschaftlichen
Referenten auf der Tagung.
Die Tagung wird eröffnet von
Landwirtschaftsminister Peter Hauk MdL und Prof. Dr. Hans-Peter Liebig,
Rektor der Universität Hohenheim.