Sächsische Ähren in Jubiläumsstimmung

Landwirtschaftsminister Frank Kupfer hat heute (14. Juni 2013) auf der Festveranstaltung zum 100-jährigen Jubiläum der Dresdener Hafenmühle die gute Zusammenarbeit der sächsischen Landwirte, der Dresdener Mühle und des Bäckerhandwerks hervorgehoben. „Erst einmal bin ich sehr froh, dass die Dresdener Hafenmühle dieses Jahr vom Hochwasser verschont blieb, nachdem Sie zur Jahrhundertflut 2002 stark betroffen war. Die Investitionen in den Hochwasserschutz haben sich gelohnt. Deshalb können wir heute hier das 100-jährige Jubiläum begehen und einen Blick zurückwerfen“, sagte Minister Kupfer zu Beginn seiner Rede. „Vor zwanzig Jahren wurde gemeinsam mit Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums das Qualitätsprogram ‚Sachsens Ährenwort‘ aus der Wiege gehoben. Es sichert die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Produkte vom „Ährenwort“-Bäcker über die Dresdener Mühle bis zum Feld des „Ährenwort“-Landwirts und garantiert den Kunden Qualitätsbackwaren. Sortenauswahl, sensorgesteuerte Düngung nach Bedarf der Pflanzen, Anwendung von Pflanzenschutzmitteln nach dem sogenannten Schadschwellenprinzip und kurze Transportwege garantieren nicht nur eine hohe Qualität des Getreides, sondern auch eine umweltschonende und nachhaltige Landwirtschaft. Ich bin sehr stolz auf die Entwicklung dieses deutschlandweit wohl einmaligen Qualitätsprogrammes. Mittlerweile beteiligen sich daran mehr als achtzig Landwirte und 350 Bäcker unserer Region.“, so Kupfer weiter.

Mit dem Zusammenschluss sächsischer Erzeugergemeinschaften Anfang der neunziger Jahre wurde nach einer Möglichkeit gesucht, einen gleichbleibenden Absatz zu garantieren. Die Dresdener Mühle trat dabei als Mittler zwischen Erzeugern und Bäckern auf, die wiederum von einer gleichbleibenden Mehlqualität profitieren konnten. In der Mühle wurden und werden die Qualitätskontrollen in einem sehr gut ausgerüsteten Labor durchgeführt und die Mehle nach Sorte, Qualität und Erzeuger getrennt gelagert. Für das „Sächsische Ährenwort“ werden nur die qualitativ höchsten Getreidesorten verarbeitet. Die regionalen Sortenprüfungen, die Voraussetzungen für die Anbausicherheit der Getreidesorten sind, werden vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Geologie durchgeführt. Die Dresdener Mühle erarbeitet auf dieser Grundlage für die Landwirte Anbauempfehlungen für Weizen- und Roggensorten. Sie bezieht im Rahmen des „Ährenwort“-Programms ihr Getreide aus der Region in einem Umkreis von 75 km. Die Landwirte haben durch den Vertragsanbau eine Abnahmegarantie, wenn die Qualität stimmt. Der Mühle wird dadurch ermöglicht, optimale Getreidemischungen zur Produktion anwendungsbezogener Mehle zusammen zu stellen, denn z. B. für gute Stollen wird anderes Mehl benötigt als für gutes Brot. „Ährenwort“-Äcker und -Höfe sind durch Schilder gekennzeichnet, ebenso kann man das Logo bei den teilnehmenden Bäckereien sehen. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.aehrenwort.de.

Zum 100. Jubiläum der Dresdener Hafenmühle gibt es am Samstag, den 15. Juni, von 11 bis 20 Uhr einen Tag der offenen Tür mit einem bunten Begleitprogramm, an dem die modernen Produktionsanlagen im denkmalgeschützten Mühlengebäude besichtigt sowie regionale Produkte unserer „Ährenwort“-Landwirte und „Ährenwort“-Bäcker verkostet werden können. Mehr Informationen dazu unter: www.aehrenwort.de/Jubiläum.html. (smul)