04.01.2012 | 13:20:00 | ID: 11800 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Frostschäden im Weinbau BW: Zwei Drittel der Beihilfen ausbezahlt

Stuttgart (agrar-PR) - 7 Millionen Euro für frostgeschädigte Betriebe
Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, hat sich am Mittwoch (4. Januar) bei einem Besuch von Weinbaubetrieben im Landkreis Heilbronn, die durch die Spätfröste Anfang Mai 2011 besonders geschädigt wurden, vor Ort von der schnellen Umsetzung der Frostbeihilfe des Landes überzeugt.

"Alle Bewilligungsbescheide sind bereits im alten Jahr verschickt worden. Rund 350 der knapp 570 Betriebe haben die Beihilfe bereits erhalten oder werden sie in den nächsten Tagen bekommen", so Bonde in Willsbach (Landkreis Heilbronn). Damit seien zwei Drittel der Frostbeihilfen ausbezahlt. Unerwartet viele Betriebe hätten letztlich einen Antrag auf Frostbeihilfe gestellt.

"Dies zeigt, dass es richtig war, dass das Land Mittel in Höhe von sieben Millionen Euro für die Geschädigten bereit gestellt hat. Damit können wir sowohl den Nebenerwerbslandwirten als auch den teilweise existenzgefährdeten Haupterwerbslandwirten schnell und unbürokratisch helfen", betonte der Minister.

Die betroffenen Landwirte seien damit in der Lage, die Aufwendungen für ihre Betriebsführung bis zur nächsten Ernte besser finanzieren zu können. Nach den kleinen Ernten in den letzten Jahren sei dies eine wichtige Maßnahme zur Existenzsicherung der Betriebe.

"Ich wünsche mir, dass von unserer schnellen Hilfe auch eine Signalwirkung an junge Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter ausgeht, auch schwierige Situationen durchzustehen. Im Weinbau und in der Landwirtschaft haben Nachhaltigkeit und Kontinuität einen besonderen Stellenwert. Nur so können Familienbetriebe gesichert und die Kulturlandschaft erhalten werden. Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr von solchen dramatischen Witterungsereignissen verschont bleiben", sagte Bonde.

Weinbaupolitisch werde sich Baden-Württemberg gemeinsam mit der Branche im Jahr 2012 vor allem auf den Erhalt des Rebenanbaustopps und die Weiterführung der EU-Förderprogramme konzentrieren. Erste Gespräche dazu seien bereits mit den Verantwortlichen auf europäischer Ebene unter anderem am 30. November in Brüssel geführt worden. "Das weinbauspezifische Fördermittelbudget und die bewährte Unterstützung müssen erhalten bleiben.

Erfreulich ist, dass dies auch die EU-Kommission für den Förderzeitraum 2014 bis 2020 vorsieht", so der Weinbauminister. Beim Anbaustopp müssten aber noch dicke Bretter gebohrt werden. "Wenn der Weinbau in die Flächen geht, ist unsere typische und auch ökologisch wertvolle Kulturlandschaft bedroht.

Wir werden uns deshalb in Brüssel vehement gegen eine Aufhebung des Anbaustopps einsetzen", betonte Bonde. Zuversichtlich stimme, so der Minister abschließend, dass sich bislang 14 EU-Mitgliedstaaten für die Beibehaltung des Anbaustopps ausgesprochen hätten.


Hintergrundinformation:

Die Spätfröste in den Nächten vom 3. bis 5. Mai 2011 haben vor allem in den nordöstlichen Regionen Baden-Württembergs zu Schäden im Obst- und Weinbau geführt. Insgesamt ist im Land von einer unterstützungsrelevanten Fläche von rund 3.200 Hektar im Weinbau und 740 Hektar im Obstbau auszugehen.

Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat unter Hochdruck eine Frostbeihilfe für die geschädigten Landwirte in Form eines Zuschusses aufgelegt. Betriebe mit einem frostbedingten Ertragsausfall von über 30 Prozent konnten bis Ende Oktober bei den unteren Landwirtschaftsbehörden einen Antrag auf Frostbeihilfe stellen.

Die meisten Anträge stammen aus dem Landkreis Heilbronn, gefolgt vom Main-Tauber-Kreis und dem Hohenlohekreis. Bei insgesamt 568 Antragstellern waren die Fördervoraussetzungen erfüllt. Sie erhielten noch im letzten Jahr einen Bewilligungsbescheid. Bei 561 Betrieben liegt die Beihilfe zwischen 3.000 und 50.000 Euro, sieben existenzgefährdete Betriebe erhalten eine Zuwendung zwischen 50.000 und 100.000 Euro.

Die Auszahlungen an die Betriebe laufen bereits. Zwei Drittel der Frostbeihilfen und damit rund fünf Millionen Euro sind inzwischen ausbezahlt. (PD)
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