29.04.2011 | 10:35:00 | ID: 9262 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Die erhobenen Daten kommen allen zugute

Hannover (agrar-PR) - Ungewohnt geschäftig geht es derzeit auf einigen landwirtschaftlichen Flächen in Niedersachsen zu.
Seit Jahresanfang erfasst das Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut (vTI) systematisch die vorhandenen Vorräte an organischem Kohlenstoff in landwirtschaftlich genutzten Böden, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Niedersachsen ist das erste Bundesland, in dem Bodenproben genommen werden. Die Wissenschaftler wollen so mehr über die Rolle von Landwirtschaftsflächen für den Klimaschutz erfahren. Denn im Boden werden große Mengen an organischem Kohlenstoff gespeichert, gleichzeitig werden Treibhausgase an die Umgebung abgegeben.

Für die jetzt angelaufene Bodenzustandserhebung Landwirtschaft hat das ausführende vTI-Institut für Agrarrelevante Klimaforschung ganz Deutschland in ein Raster von acht mal acht Kilometer große Flächen unterteilt. Auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen werden die eigentlichen Bodenproben entnommen.

Auf einer mit Hilfe von GPS exakt ermittelten Stelle legen die Forscher ein Bodenprofil an, um Aufschluss über die Bodenart, die Struktur und weitere Merkmale zu gewinnen. Über zusätzliche Werte wie die Lagerungsdichte, den pH-Wert und den Kohlenstoffgehalt geben weitere Proben Aufschluss, die innerhalb der Grube waagerecht entnommen werden. Schließlich werden in einem Radius von zehn Metern rund um das angelegte Bodenprofil insgesamt acht „Satellitenproben“ entnommen. Dabei wird eine Rammkernsonde einen Meter tief senkrecht in den Boden geschoben, um eine Probe von sechs Zentimetern Durchmesser zu entnehmen. Anschließend gehen alle Proben, pro Standort kommen rund 40 bis 50 kg Bodenproben zusammen, zur Analyse in das projekteigene Labor.

Bundesweit sollen bis Ende 2013 insgesamt rund 3.000 Flächen untersucht werden, in Niedersachsen sind rund 500 Standorte vorgesehen. „Für die Hälfte davon liegt uns bereits die Zustimmung der Landwirte vor“, freut sich Dr. Michaela Bach, die alle Daten analysieren wird. Bach wertet auch die Angaben eines Fragebogens zu den Betriebsstrukturen und zur Bewirtschaftung der Beprobungsfläche während der vergangenen zehn Jahre aus. Denn die Kohlenstoffvorräte sind ein Spiegelbild der Nutzungs- und Bewirtschaftungsgeschichte jedes Standortes. „Erst die Kombination der Beprobung mit den Informationen aus den Fragebögen und mit Klimadaten erlaubt uns die Bestimmung der Vorräte“, sagt sie. Gleichzeitig helfen die Angaben dabei, das Wechselspiel der Einflussfaktoren besser zu verstehen.

Alle Daten und Informationen, die im Zuge der Untersuchung gesammelt werden, behandeln die Forscher vertraulich. Sie verarbeiten sie ausschließlich anonymisiert weiter und geben sie nicht an Dritte weiter. Die Teilnahme ist für die Landwirte überdies freiwillig. Sie erhalten dafür neben einer Aufwandsentschädigung die gewonnenen Analysedaten für ihre Fläche. (LPD)
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Frau Sonja Markgraf
Telefon: 0511/36704-31
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
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