Darmstadt/Neustadt a. d. Weinstraße (agrar-PR) - Seit Beginn des Jahres leitet Dr. Johannes Jehle das in Darmstadt
ansässige Institut für Biologischen Pflanzenschutz am Julius
Kühn-Institut (JKI), dem
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Das Institut ist eines von
15 spezialisierten Instituten an verschiedenen Standorten unter dem
Dach des JKI. Das
Darmstädter Institut spielt eine Schlüsselrolle bei der Erarbeitung
biologischer Pflanzenschutzverfahren. Es ist das einzige Fachinstitut
in Deutschland, das sich der Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten
mit natürlichen und umweltfreundlichen Mitteln verschrieben hat. „Da
2010 ein Flugjahr der Waldmaikäfer in der Region ist, zeigen wir im
April (17./18.) eine Ausstellung zur Biologie und Bekämpfung des
Maikäfers sowie dessen Bedeutung in der Volkskunst und stellen so
exemplarisch unsere Arbeit der Öffentlichkeit vor“, berichtet der neue
Institutsleiter.
Vor seiner Berufung an das Julius Kühn-Institut
hat Dr. Jehle dreizehn Jahre am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum
(DLR) Rheinpfalz gearbeitet und dort eine international renommierte
Forschergruppe zur biotechnologischen Bekämpfung von Schadinsekten und
zur gentechnischen Sicherheitsforschung aufgebaut. Es gelang ihm, eine
der weltweit größten Sammlungen von Insektenviren am DLR Rheinpfalz zu
etablieren. Außerdem war er an der Entdeckung und molekularbiologischen
Charakterisierung neuer Viren und der Entwicklung neuer biologischer
Bekämpfungsverfahren beim Apfelwickler (
Presseinfo 27.9.2007)
maßgeblich beteiligt. Für seine Arbeiten wurde er 2008 mit dem SIP
Founder´s Lecture Award ausgezeichnet (die Rheinpfalz berichtete).
Hintergrundinformation zum JKI-Institut für Biologischen Pflanzenschutz
Das
Institut für Biologischen Pflanzenschutz ist eines von 15
Fachinstituten des Julius Kühn-Instituts. Die Wissenschaftler am
Standort Darmstadt erarbeiten alternative Pflanzenschutzstrategien,
wobei ein besonderer Schwerpunkt auf natürlichen Gegenspielern von
wichtigen Schaderregern liegt. Damit sind sowohl nützliche Insekten als
auch Mikroorganismen wie Viren oder Pilze gemeint. Der Einsatz von
Naturstoffen oder Sexualhormonen sowie methodische Arbeiten zur
Ausbringung, Diagnose und Screening vervollständigen die Kompetenz des
Instituts. Die Methoden des biologischen Pflanzenschutzes sind meist
maßgeschneidert für bestimmte Kulturen und genau auf die Schaderreger
zugeschnitten. Ihr erfolgreicher Einsatz setzt die genaue Kenntnis der
Biologie der Schaderreger sowie ihrer Antagonisten voraus.