Frankfurt (agrar-PR) -
Ein Jahr im Einsatz: Artenschutzspürhunde am Flughafen Frankfurt. / WWF startet EU-weites Projekt im Kampf gegen den Arten-Schmuggel. Der weltweite Artenhandel ist eine
Milliarden-Euro-Industrie und - nach Waffen oder Drogen - das
lukrativste Betätigungsfeld für Schmuggler. Längst ist dieser
Geschäftsbereich damit zu einem ernsthaften Bedrohungsfaktor für das
Überleben gefährdeter Tiere und Pflanzen geworden. Als Erfolg bewerten
daher das Hauptzollamt des Frankfurter Flughafens und der WWF das erste
Einsatzjahr der beiden Artenschutzspürhunde Amy und Uno auf dem größten
deutschen Flughafen. Die beiden vierbeinigen Ermittler erschnüffelten
in den vergangenen Monaten u. a. mehrere Kilogramm Kaviar,
Elfenbein-Figuren, Handtaschen aus Schlangenleder, Haifischflossen und
sogar einen kompletten Bärenschädel. Das Konzept des
Artenschutzspürhundes geht auf eine Initiative der
Umweltschutzorganisationen WWF und TRAFFIC zurück. Während ihrer
mehrmonatigen Ausbildung waren Amy und Uno auf 15 Geruchsbilder
trainiert worden.
„Hunde haben im Vergleich zum Menschen einfach den
besseren Riecher“, erklärt Volker Homes vom WWF die Idee. „Sie können
selbst Objekte mit geringem Eigengeruch wahrnehmen und sind daher ideal
für die schnelle Kontrolle von Gepäckstücken, Postsendungen oder ganzen
Containern.“ Der WWF-Experte bezeichnete es als einen „Meilenstein“,
dass die beiden Spürhunde seit 2008 auch am Frankfurter Flughafen, dem
drittgrößten Flughafen Europas, eingesetzt werden. Vor allem Flüge aus
für den Artenschmuggel besonders „kritischen Regionen“ wie
Südost-Asien, Lateinamerika oder Afrika erreichen Deutschland und
Europa über das Drehkreuz Frankfurt.
„Besonders die Aufgriffe von mehreren Kilogramm
Kaviar, einem Nashorn, Elfenbein und zahlreichen Teilen hoch bedrohter
Meeresschildkröten sind erschreckende Funde“, sagt Volker Homes, Leiter
des Artenschutz-Bereichs beim WWF. „Diese Funde allein machen den
Einsatz der Hunde zu einem Erfolg.“ Der WWF nimmt die Ergebnisse des
ersten Einsatzjahres zum Anlass ein europaweites Projekt zu starten.
„Die EU ist weitgehend zu einem Binnenmarkt ohne innere Grenzen
geworden. Deshalb brauchen wir ein effektives und konsequentes Vorgehen
gegen den Artenschmuggel an den Einfallstoren in die EU in allen
Mitgliedsstaaten“, sagt Volker Homes. Ziel des WWF-Projekts sei es an
den größten europäischen Flug- und Seehäfen und in den bedeutenden
Postverteilerzentren zukünftig Artenschutzspürhunde einzusetzen.