Hannover (agrar-PR) - Naschkatzen, die sich natürliche Zutaten und regionale Produkte
wünschen, sollten auf Eis vom Bauernhof setzen. „Die Bauern machen das
Eis zu 100 Prozent aus Milchfett aus der Milch der eigenen Kühe“,
verspricht Dorothea Möhring von der Landesvereinigung der
Milchwirtschaft Niedersachsen. Die kühle Köstlichkeit war jüngst in die
Schlagzeilen geraten, weil ihre Inhaltsstoffe und die damit verbundene
korrekte Kennzeichnung in den Eisdielen nicht immer zusammen passten.
Wissenschaftler der kommunalen Lebensmittelüberwachungsbehörden und des
Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES)
untersuchten gemeinsam 73 Speiseeisproben aus handwerklicher
Herstellung. Fünf der sieben Proben von Vanilleeis enthielten nicht
ausschließlich natürliche Vanille, nur eine Probe war richtig
gekennzeichnet. Eis, das laut Bezeichnung Schokoladenstückchen
enthalten sollte, enthielt in 50 Prozent der Fälle nur ein
Ersatzprodukt, beispielsweise kakaohaltige Fettglasur.
Noch steckt die Eisproduktion auf den Bauernhöfen in den
Kinderschuhen. „Bisher gibt es noch wenige Landwirte, die selbst Eis
produzieren und verkaufen. Die hohen Hygieneanforderungen und
Investitionen lassen viele zögern“, erklärt Möhring, „aber die, die den
Schritt gewagt haben, stellen hochwertige und sehr leckere Produkte
her.“ Die landwirtschaftlichen Betriebe werden ebenso wie die Eisdielen
von den Kreisveterinärämtern überwacht. In zwei niedersächsischen
Hofcafés wird sogar Eis aus Rohmilch statt aus pasteurisierter Milch
angeboten. Diese Betriebe unterliegen einer regelmäßigen Überwachung
durch das LAVES, denn sie brauchen eine EU-Zulassung. Auch wenn nicht
alle Melkhüs Eis in ihrem Sortiment haben, die angebotenen
Erfrischungen aus Milch bieten für jeden Geschmack etwas. Ein cremiger
Milchshake oder ein Joghurt-Drink mit frischen Früchten sind die
optimale Stärkung auf einem Ausflug durch den Norden.
Der Eisgenuss in den Eisdielen und auf den Bauernhöfen
Niedersachsens ist völlig unbedenklich. Auf Keime und Krankheitserreger
legten die Wissenschaftler vom LAVES bei ihrer Untersuchung der
Eisdielen ein besonderes Augenmerk. 446 Speiseeisproben wurden darauf
untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass 129 der Proben auffällig
waren und erhöhte Keimzahlen nachgewiesen werden konnten, jedoch keine
gesundheitliche Gefahr von ihnen ausgeht. Salmonellen wurden in keiner
Probe nachgewiesen. Entnommen wurde das Speiseeis aus der Theke oder
der Herstellung, insbesondere in kleineren, handwerklichen Betrieben.