Mainz (agrar-PR) - Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering hat die
Einberufung eines Spitzengesprächs mit der Energiewirtschaft durch den
Bund gefordert, um mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt zu erreichen.
„Die angekündigte neue Preisrunde der Stromkonzerne macht deutlich,
dass trotz Liberalisierung des Marktes und Milliardengewinnen der
Unternehmen mit den vier beherrschenden Versorgern de facto kein
funktionierender Wettbewerb zustande gekommen ist“, kritisierte Hering.
Die absolute Ausrichtung auf Gewinnmaximierung führe zu einer
schamlosen Ausnutzung der Monopolstellung.
„Der Bund muss
gegenüber den vier großen Konzernen, die rund 80 Prozent des Marktes
beherrschen, klare Ansagen treffen, um mehr Wettbewerb zu ermöglichen“,
forderte Hering. Angesichts gefallener Rohstoffpreise seien weder
Hinweise auf gestiegene Beschaffungskosten noch auf angeblich steigende
Belastungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz stichhaltige
Begründungen. „Was die Verbraucher erleben, nährt allenfalls einen
Verdacht der Preistreiberei“, so Hering. Es sei höchste Zeit politisch
zu reagieren, mahnte der Minister in Richtung Bundesregierung. Die
Marktmacht der führenden Konzerne müsse strikter begrenzt werden.
Hering appellierte an die Verbraucher, Strompreise genau zu vergleichen und von Wechselmöglichkeiten auch Gebrauch zu machen.