17.08.2010 | 00:00:00 | ID: 6506 | Ressort: Verbraucher | Verbrauch & Konsum

Nach Listerientod in Tirol alle Lebensmittelproben negativ

Wien (agrar-PR) - Nach dem Tod eines 85-Jährigen im Bezirkskrankenhaus Hall Anfang August, der an Listeriose erkrankt war, hat die AGES sämtliche Lebensmittel im Haushalt des Betroffenen untersucht, um Rückschlüsse auf das die Infektion verursachende Lebensmittel zu bekommen. Alle Befunde waren allerdings negativ. Damit dürfte es sich um einen sporadisch auftretenden, bedauerlichen Einzelfall handeln. Welche Lebensmittel zur Infektion geführt haben, ist auch in Anbetracht der langen Inkubationszeit von bis zu 70 Tagen kaum mehr nachvollziehbar. In Österreich sind heuer vier von 28 Listerioseinfektionen tödlich verlaufen.

Lebensmittelexperten der AGES und Behörden arbeiten Hand in Hand

Am 10.8.2010 wurde die AGES vom zuständigen Amtsarzt hinzugezogen, weil posthum in einer Blutprobe des Pensionisten Listerien nachgewiesen wurden. Die Lebensmittelexperten der AGES haben 24 Proben diverser Lebensmittel aus dem Haushalt des Verstorbenen gezogen und auf Listerien untersucht. Zusätzlich wurden 10 Stück Abstrichproben („Tupferproben“) aus dem Kühlschrank genommen. Die Proben wurden noch am selben Tag in der AGES in Innsbruck mikrobiologisch angesetzt. Alle Ergebnisse (Lebensmittel- und Tupferproben) aus dem Haushalt des Verstorbenen waren negativ, es wurden keine Listerien nachgewiesen. In diesem Fall ist es äußerst schwierig herauszufinden, was der Mann gegessen bzw. was letztendlich zur Infektion geführt hat.

Die Lebensmittelaufsicht wurde unmittelbar nach Bekanntwerden des Todesfalles von der AGES informiert und hat am 11.8.2010 ähnliche Produkte wie aus dem Haushalt des Verstorbenen im Handel amtlich gezogen und zur Untersuchung an die AGES in Innsbruck übermittelt. Die routinemäßig seitens der Lebensmittelaufsicht gezogenen Proben werden noch untersucht bzw. weitere Proben gezogen.

AGES-Epidemiologen sehen keine Gefährdung der Bevölkerung

Auch von Seiten der Nationalen Referenzzentrale für Listeriose gibt es derzeit weder für Österreich noch speziell für Tirol den geringsten Anhaltspunkt für ein gehäuftes Auftreten von Listeriosefällen. Im Jahr 2010 wurden 28 Listeriose-Erkrankungen registriert, von denen vier tödlich verlaufen sind (einer davon ist der aktuelle Fall). Heuer hat es überhaupt nur eine einzige Einsendung eines „Humanisolats“ aus dem Bundesland Tirol gegeben, dabei handelte es sich um jenes des verstorbenen Patienten aus Hall.

Für die AGES-Epidemiologen gibt keinen sichtbaren Anhaltspunkt für eine ernstzunehmende Gefährdung der Bevölkerung. Sie gehen beim derzeitigen Wissensstand von einem Einzelfall aus. Endgültige Gewissheit wird die molekularbiologische Feintypisierung des Listerien-Stammes (DNA-Fingerprint des Humanisolats des verstorbenen Patienten) bringen, die bis Ende der Woche vorliegen sollte.
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Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES)
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