04.09.2018 | 15:24:00 | ID: 26006 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Rheinische Landwirte fürchten Ende der Sauenhaltung

Bonn (agrar-PR) - Tief enttäuscht zeigt sich der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) von der Entscheidung des Ausschusses für Agrarpolitik und Verbraucherschutz des Bundesrats, einen Antrag zur Verlängerung der Frist der betäubungslosen Kastration von Ferkeln nicht zu unterstützen.
Es fehle nach wie vor an einer praktikablen und bezahlbaren Lösung und der 1. Januar 2019 sei mittlerweile in greifbarer Nähe. Der RLV beschreibt die Situation der heimischen Sauenhalter als existenzbedrohend und die gestrige Entscheidung erhöhe das Unverständnis auf Seiten der Landwirte. Sie fühlten sich alleine gelassen. „Diese Entscheidung ist ein Todesurteil für die deutsche Sauenhaltung“, fürchtet Wilhelm Hellmanns, Vorsitzender des RLV-Fachausschusses Schweinefleisch und selbst Sauenhalter. „Wir haben mit der lokalen Betäubung eine taugliche Alternative vorgeschlagen und bräuchten nun Zeit, diese auch in Deutschland einzuführen, so dass den Tieren damit gedient ist. Diese Zeit will man uns scheinbar nicht geben“ kritisiert Hellmanns. Dänemark und Schweden nutzten dieses Verfahren schon heute. Bereits jetzt stamme jedes 4. Ferkel aus dem Ausland, 6 Millionen allein aus Dänemark. „Man kann keinem erklären, dass die von uns nach wie vor favorisierte lokale Betäubung hier nicht erlaubt werden kann“ entrüstet sich Hellmanns. „Wenn die Politik derart unausgegorene Entscheidungen trifft, dann soll sie jetzt auch Geld bereitstellen, um die Betriebe auf diesem Weg mitzunehmen. Angesichts der zusätzlichen Gelder im Bundeshaushalt wäre es das richtige Signal an die Sauenhalter, jetzt einen Zuschuss zu zahlen, um auch kleineren Betrieben die Anschaffung von Narkosegeräten, die mehr als 10.000 € kosten, zu ermöglichen.“ Besonders frustrierend sei für die Landwirte, dass die Erkenntnisse der letzten Jahre beim Thema Kastrationsverfahren in der politischen Debatte einfach ignoriert werden. „Und das ohne Rücksicht auf Verluste“, bringt Hellmanns die Frustration der Landwirte auf den Punkt.
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