17.07.2009 | 00:00:00 | ID: 1312 | Ressort: Verbraucher | Medien

Statistischer Jahresbericht 2008 erschienen

Schwerin (agrar-PR) - Das Statistische Amt hat heute seinen traditionellen Jahresbericht veröffentlicht. Auf mehr als 100 Seiten gibt er einen statistischen Rückblick auf die Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2008. Analytische Betrachtungen, Tabellen und Grafiken beschreiben die Hauptindikatoren der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung im Land. Für ihre Bewertung wurden Vergleiche mit den Vorjahren, aber auch mit anderen Bundesländern herangezogen.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung:
Sie war dadurch gekennzeichnet, dass die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns im Jahr 2008 noch auf Wachstumskurs gehalten werden konnte. Der letzte Platz bei der Arbeitsproduktivität in Deutschland wurde abgegeben; die registrierte Arbeitslosigkeit ging zurück, jedoch lagen die Bruttolöhne bei nur knapp 78 Prozent des Bundesdurchschnitts. Diese stiegen langsamer als die Verbraucherpreise.

Bevölkerung:
Höherer Wanderungsverlust und angestiegener Sterbefallüberschuss verstärkten im zurückliegenden Jahr den Bevölkerungsrückgang. Nach der 4. Landesprognose zur Bevölkerungsentwicklung wird bis 2030 der Anteil älterer Mitbürger deutlich steigen.

Unternehmen, Verarbeitendes Gewerbe:
90 Prozent der Betriebe im Land haben weniger als 10 Beschäftigte. Damit blieben die im Vergleich zum früheren Bundesgebiet abweichende Industriegrundstruktur und auch die niedrigste Industriedichte der Flächenländer unverändert. Einer stabilen Anzahl der Gewerbeanmeldungen stand 2008 ein Anstieg bei den Abmeldungen gegenüber.

Landwirtschaft:
Der Produktionswert lag 2007, vor allem infolge deutlich höherer Erträge, um ein Fünftel über dem von 2006. Der Kartoffelanbau fiel 2008 auf ein historisches Tief. In der ökologischen Erzeugung von Hühnereiern baute Mecklenburg-Vorpommern seinen Spitzenplatz aus.

Energieversorgung:
Die erneuerbaren Energien, von denen 75 Prozent aus der Windkraft kommen, verdrängten in der Gesamtstromerzeugung 2007 erstmals die Steinkohle.

Bau:
Im Baugewerbe war ein erheblicher Umsatzrückgang im Wohnungs- und im öffentlichen Bau zu verzeichnen; es wurden weniger Wohnungen als im Vorjahr fertig gestellt. Der Ost-West-Unterschied auf dem Baulandmarkt vergrößerte sich.

Handel und Gastgewerbe, Tourismus:
Der Umsatz im Einzelhandel sank real, im Gaststättengewerbe ging er deutlich zurück. Der Tourismus erreichte einen neuen Rekord bei Gästeankünften und Übernachtungen; der bundesweite Spitzenwert bei Tourismusintensität und Bettendichte konnte beibehalten werden.

Export:
Obwohl das Exportvolumen stark anstieg, lag bei der Ausfuhr der Anteil des Landes am Bundesergebnis bei lediglich 0,4 Prozent.

Verkehr:
Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2008 mehr Güter mit der Eisenbahn transportiert, aber weniger Fahrgäste im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen. Weniger Unfälle und weniger Getötete war die Bilanz im Straßenverkehr.

Umwelt:
Der Trinkwasserverbrauch der privaten Haushalte war weiterhin geringer als im Bundesdurchschnitt, allerdings stiegen auch die Preise für Trink- und Abwasser, jedoch mit erheblichen Unterschieden zwischen einzelnen Gemeinden.

Verbraucherpreise:
Die Jahresteuerungsrate war in Mecklenburg-Vorpommern höher als im Bundesdurchschnitt. Besonders belastete die Kostenentwicklung im Bereich Wohnen die Verbraucher.

Finanzen und Steuern:
Die finanzielle Situation der öffentlichen Haushalte hat sich 2008 weiter verbessert. Im öffentlichen Dienst setzte sich der Personalabbau fort. Die Gesamtzahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen stieg 2007 weiter; dennoch lag der steuerbare Umsatz je Unternehmen bei nur 41 Prozent des Bundesdurchschnitts.

Gesundheitswesen und Soziales:
Der medizinische Versorgungsgrad der Bevölkerung entspricht dem Bundesdurchschnitt. In den Krankenhäusern ging das Personal 2007 leicht zurück, die Kosten stiegen aber an. Die Zahl der Empfänger von Sozialleistungen erhöhte sich 2007 weiter.

Bildungswesen:
Strukturveränderungen im Bildungssystem führen zum Wandel in der Schullandschaft. Die Verkürzung der Abiturschulzeit auf 12 Jahre brachte die Schülerzahlen auf ein Rekordtief. Allerdings spürten die Hochschulen im Land den doppelten Abiturjahrgang kaum. Von den Lehrern an den allgemein bildenden Schulen war nur noch ein Fünftel vollbeschäftigt.

Rechtspflege:
Die Zahl der Rechtsanwälte im Land stieg bis Ende 2007 weiter an. Die Aufklärungsquote von Straftaten sank 2007 auf unter 60 Prozent. Die Anzahl der rechtskräftig Verurteilten ging zurück.
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