Kiel (agrar-PR) - Tierschutzministerin Dr. Juliane Rumpf hat dazu geraten, auf
Haustiere als Weihnachtsgeschenk möglichst zu verzichten oder aber
vorher das Gewissen eingehend zu prüfen, bevor zum Beispiel spontan ein
Tier als Weihnachtsgeschenk gekauft wird. Zehn Fragen, so Frau Rumpf,
sollten vor einer Anschaffung intensiv bedacht werden:
1. Welchen Platz und welche speziellen Einrichtungen benötigt das
Tier, und sind diese Voraussetzungen (Hundezwinger, Terrarium) erfüllt?
2. Sind
artgerechte Ernährung und verhaltensgerechte Unterbringung, Haltung und
Pflege sichergestellt? Die Einzelhaltung von Tieren, wie zum Beispiel
Papageien, ist oftmals nicht art- und verhaltensgerecht. Ebenso können
viele Tierarten wie etwa exotische Tiere in einem Privathaushalt auf
Dauer kaum tierschutzgerecht gehalten werden.
3. Wer betreut das
Tier? Ist genug Zeit zum Füttern, Pflegen, Ausführen und Reinigen
beispielsweise des Käfigs vorhanden? Bin ich bereit, dieses über viele
Jahre (ein Hund oder eine Katze können im Schnitt bis zu fünfzehn Jahre
alt werden) zu gewährleisten? Wer kümmert sich um das Tier während
Urlaub oder Krankheit?
4.Werden gegebenenfalls die Kinder mit dem
Tier vernünftig umgehen, es nicht einfach als Spielzeug betrachten? Ist
die gewählte Tierart überhaupt für Kinder geeignet oder wird sie von
ihnen bald als "langweilig" betrachtet, wie das bei Fischen,
Schildkröten oder ausschließlich nachtaktiven Tieren wie Hamstern der
Fall sein kann?
5. Welche laufenden Kosten entstehen? Ist die
Bereitschaft vorhanden, diese Belastungen (Steuern, Versicherungen,
Futter, Pflegemittel, Tierarzt) zu tragen?
6. Ist der künftige Besitzer bereit Lärm zu akzeptieren und auch Schmutz zu beseitigen, den das Tier eventuell verursacht?
7. Hat der künftige Besitzer die notwendigen Fähigkeiten und auch die körperlichen Kräfte, um mit dem Tier richtig umzugehen?
8. Sind der Hauswirt und die Mitbewohner des Hauses mit der Tierhaltung einverstanden?
9. Können von dem Tier Gefahren ausgehen, insbesondere für Kinder?
10. Besteht in der Familie eine Allergie, zum Beispiel gegen Tierhaare? Welche Krankheiten können durch das Tier verursacht werden?
Tierschutzministerin Rumpf empfiehlt, dass nur dann ein Tier gekauft
werden sollte, wenn sämtliche Fragen vorbehaltlos und uneingeschränkt
positiv beantwortet werden können. "Hierbei sollten keine Zugeständnisse gemacht werden, die dann zu Lasten der Tiere gehen",
so die Ministerin. Die Erfahrung zeige, dass die Zuneigung zum Tier und
die Freude in vielen Fällen leider nicht lange anhalten, wenn nach den
Feiertagen und der ersten Überraschung und Freude im Alltag die Routine
einkehrt und vielleicht auch die ersten Probleme auftreten. "Haustiere sollten nicht mit Spielzeugen verwechselt werden",
rät Juliane Rumpf. Ihre Haltung bringe für einen langen Zeitraum ein
erhebliches Maß an Verantwortung, Pflichten und Kosten mit sich.
Endstation für ungeliebte Tiere sei dann leider häufig das Tierheim,
oder die Tiere würden verbotenerweise einfach ausgesetzt, um sich ihrer
zu entledigen. "Echte Tierliebe kann sich daher auch im Verzicht auf ein Tier ausdrücken", sagte Frau Rumpf.