Berlin (agrar-PR) - Zu den heute endenden Bonner Vorverhandlungen der
UN-Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen erklärt Antje von Broock,
BUND-Expertin für Internationale Klimapolitik:
"Die Klimaverhandlungen kommen nicht in Fahrt,
obwohl die Zeit drängt. Die Industriestaaten haben immer noch keine
angemessenen CO2-Reduktionsziele auf den Tisch gelegt. Nach dem jetzigen Verhandlungsstand kommen gerade mal 13 bis 20 Prozent CO2-Reduktion
bis 2020 zusammen. 40 Prozent sind jedoch für den weltweiten
Klimaschutz notwendig. Deutschland muss sich innerhalb der EU dafür
einsetzten, das erklärte EU-Ziel von 30 auf 40 Prozent CO2-Reduktion zu erhöhen. Damit würde der Druck auf die anderen Industriestaaten steigen, nachzuziehen.
Auf Grund der monatelangen Hinhaltetaktik der
Industriestaaten bei Emissionsminderungs- und Finanzzusagen kam es in
Bonn beinahe zum völligen Stillstand. Dass die Entwicklungsländer
überhaupt noch bereit sind weiterzuverhandeln, ist Ausdruck ihrer
großen Notlage. Der Klimawandel trifft die ärmsten Länder am härtesten.
Sie sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Doch statt Angebote
zu machen, fordern die Industriestaaten Maßnahmenpläne und
Umsetzungszusagen für CO2-Reduktionen. Die
Entwicklungsländer sind in keiner Bringschuld. Ihnen muss ein fairer
Ausgleich dafür gezahlt werden, was die Industrienationen durch ihren
energieintensiven Lebensstil verursacht haben.
Die Verhandlungen im September in Bangkok und im
November in Barcelona werden für ein erfolgreiches Klimaabkommen in
Kopenhagen entscheidend sein."