Bonn (agrar-PR) -
RLV-Präsident und DBV-Umweltbeauftragter Decker in Brüssel Im Umweltbereich spielt in Brüssel die Musik –
in diesem Sinne warb Friedhelm Decker, Präsident des Rheinischen
Landwirtschafts-Verbandes (RLV) und Umweltbeauftragter des Deutschen
Bauernverbandes (DBV) am vergangenen Donnerstag in Brüssel in mehreren
Gesprächen für die Leistungen der deutschen Landwirtschaft im Klima-,
Umwelt- und Artenschutz.
Gegenüber dem Leiter des Umweltreferates der Ständigen Vertretung
Deutschlands, Rainer Steffens, hob der DBV-Umweltbeauftragte die
gestiegene Bereitschaft des Berufsstandes hervor, sich freiwillig an
kooperativen Natur- und Artenschutzmaßnahmen zu beteiligen. „Durch die
volle Entkoppelung der Direktzahlungen in Verbindung mit
Cross-Compliance können die EU-Direktzahlungen nicht als
„umweltschädliche“ Subventionen gesehen werden“, betonte Decker mit
Blick auf das im Rahmen der UN-Konferenz in Nagoya kürzlich beschlossene
Ziel, umweltschädliche Subventionen abzubauen. Weiterhin sprach der
Ackerbauer aus Köln-Widdersdorf das Thema Bodenschutz an. Seit Jahren
besteht eine Sperrminorität im Ministerrat gegen den Vorschlag für eine
Bodenschutzrichtlinie, die nach wie vor von der Europäischen Kommission
angestrebt wird. Decker betonte, dass der Schutz der Böden im Interesse
der Bauern liege, hierfür jedoch keine europäische Richtlinie
erforderlich sei, die die national bestehenden Aktivitäten ignoriere und
nur zu Bürokratie führe.
In einem Gespräch mit Artur Runge-Metzger, Direktor für
internationale und europäische Klimastrategie in der GD Klimaschutz der
EU-Kommission, stellte Präsident Decker die Klimastrategie der deutschen
Land- und Forstwirtschaft vor, die in diesen Tagen der Öffentlichkeit
vorgestellt wird.. Einig waren sich der DBV-Umweltbeauftragte und
Runge-Metzger, dass es nicht sinnvoll ist, die Landwirtschaft und die
Landnutzung in den Emissionshandel einzubeziehen. In Bezug auf die Pläne
des EU-Agrarkommissars für die GAP nach 2013 und eine neue
verpflichtende Umweltkomponente in der ersten Säule forderte Präsident
Decker die Beibehaltung eines klaren Zwei-Säulen-Modells. Die
Klimaleistungen der Landwirtschaft könnten zielgerichteter über
Agrarumweltprogramme oder mit Hilfe der Versteigerungserlöse aus dem
industriellen Emissionshandel gefördert werden, so Decker.