10.06.2010 | 00:00:00 | ID: 6014 | Ressort: Umwelt | Klima

EU-Umweltministerrat muss ehrgeizige Klimaziele beschließen

Berlin/Luxemburg (agrar-PR) - Berlin/Luxemburg: Den morgen in Luxemburg tagenden EU-Umweltministerrat hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aufgefordert, das bis 2020 angestrebte Klimaschutzziel von 20 Prozent weniger CO2-Emissionen in der EU auf ein Ziel von 30 Prozent weniger Emissionen zu erhöhen. "Ein ambitioniertes europäisches Klimaschutzziel von 30 Prozent weniger CO2 bis 2020 wäre ein wichtiges Zeichen und könnte wieder Bewegung in die internationalen Verhandlungen zum Abschluss eines Kyoto-Nachfolgeabkommens bringen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

"Die Anhebung des EU-Klimaschutzziels auf minus 30 Prozent CO2 bis 2020 ist nicht nur notwendig, sie ist auch kostengünstig möglich. Denn die Industriezweige mit hohen CO2-Emissionen haben wegen des derzeit schwachen EU-Klimaziels von nur 20 Prozent, wegen zahlreicher Schlupflöcher im Emissionshandel und wegen der Wirtschaftskrise einen enormen Überschuss an Emissionszertifikaten angehäuft. Leider haben Teile der deutschen und europäischen Industrie vor allem ein Interesse daran, ohne größere Klimaschutzanstrengungen möglichst hohe Zusatzgewinne zu erzielen", sagte Antje von Broock, Klimaexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

"Würde die Europäische Union bis 2020 ihre Klimagase um 30 statt um 20 Prozent reduzieren, kämen auf sie Mehrkosten von etwa 10 Prozent zu. Statt derzeit rund 80 Milliarden Euro müsste sie dann zirka 90 Milliarden aufwenden. Drei Milliarden würde sie aufgrund von vermiedenen Umweltschäden und sogar rund acht Milliarden wegen geringerer Kosten im Gesundheitssektor wieder einsparen. Hinzu kommt, dass ein auf das 30-Prozent-Ziel ausgerichteter Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2020 etwa 40 Milliarden Euro für Öl- und Gasimporte sparen würde", sagte Antje von Broock.

Das Junktim der EU, das Ziel von minus 30 Prozent CO2 an den Fortgang der weltweiten Klimaverhandlungen zu binden, sei nicht akzeptabel. Hinzu komme, dass die EU-Position zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf höchstens zwei Grad Celsius umso unglaubwürdiger werde, je mehr Zeit vergehe. Die dafür erforderlichen Maßnahmen zur drastischen Minderung der CO2-Emissionen müssten sofort eingeleitet werden, sonst kämen sie zu spät.

Pressekontakt: Antje von Broock, BUND-Klimaexpertin, Tel. 0 30 / 2 75 86-468, Mobil: 01 73 / 6 07 16 01 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle, Tel. 0 30 / 2 75 86-425/-489, presse@bund.net
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