08.04.2011 | 14:45:00 | ID: 9028 | Ressort: Umwelt | Klima

Gebietsweise Trockenheit und Waldbrandgefahr in der Schweiz

Bern (agrar-PR) - Wegen anhaltender Trockenheit in weiten Teilen der Schweiz hat sich die Waldbrandgefahr in bestimmten Lagen verschärft.

Die Kantone Graubünden und Tessin haben Feuerverbote erlassen. Das Bundesamt für Umwelt BAFU rät zu großer Vorsicht beim Feuern im Freien.

Seit mehreren Wochen hat es in vielen Orten der Schweiz nicht mehr ausgiebig geregnet. Laut MeteoSchweiz fielen zum Beispiel in den letzten zwei Monaten in Teilen des Wallis oder des Bünderlandes weniger als 20 Prozent der normalen Niederschläge. In weiten Teilen des Westlichen Mittellands, entlang des Jura Südfusses sowie in den Föhngebieten fiel nur rund ein Drittel der normalen Niederschlagsmenge.

In den letzten Wochen sind in den Wäldern der trockensten Gebiete die Böden und die Vegetationsschicht deshalb stark ausgetrocknet, vor allem in südexponierten Lagen. Zudem hat es zu dieser Jahreszeit vielerorts trockene Gräser und Stauden, die leicht in Brand geraten können.


Verbote in Kantonen Tessin und Graubünden

Die Kantone Tessin und Graubünden haben bereits Verbote erlassen. Im ganzen Tessin ist es absolut verboten, im Freien Feuer zu entfachen. Im Kanton Graubünden gilt das absolute Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe. Der Kanton Wallis stuft die Waldbrandgefahr in bestimmten Teile des Kantons als sehr groß ein.

In den Kantonen mit Feuerverboten und in Lagen mit sehr großer Gefahr ist mit einer Entspannung der Lage in den Wäldern erst nach intensiven Regenfällen zu rechnen. Kurze Regenschauer oder Gewitter vermögen die Frühjahrstrockenheit nicht genügend zu entschärfen.


Große Vorsicht beim Feuern im Freien

Die kantonalen Feuerverbote und die Anweisungen der lokalen Behörden sind in jedem Fall zu berücksichtigen. Wo keine Feuerverbote gelten, rät das Bundesamt für Umwelt BAFU zu großer Vorsicht beim Feuern im Freien (siehe unten). Feuer sollen ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen gemacht werden.


Sehr tiefe Wasserstände

Im Frühling führen die Flüsse und Seen in der Regel wenig Wasser. Zurzeit misst das Bundesamt für Umwelt vor allem an den Westschweizer Seen und bei einigen größeren Flüssen wie der Aare Wasserstände, die für diese Saison außergewöhnlich tief sind. Auch die Grundwasserstände und Quellschüttungen liegen derzeit verbreitet auf tiefem Niveau.

Insbesondere die Jurarandseen weisen Wasserstände weit unterhalb des langjährigen Monatsmittels auf: Beim Murten-, Neuenburger- und Bielersee wurden für anfangs April sogar neue Rekordwerte seit 1983 verzeichnet. Am Sonntag 3. April wurde am Bielersee ein Wasserstand von nur gerade 429.02 m ü. M. registriert. Dieser Wert ist somit 10 Zentimeter tiefer als der bisher tiefste gemessene Wert an einem 3. April, der im Jahr 1993 gemessen wurde (429.12 m ü. M). Im langjährigen Durchschnitt beträgt der Pegel am Bielersee im April 429.41 m ü. M.


Regeln zur Vermeidung von Waldbränden

Am häufigsten werden Waldbrände durch unsachgemäßen Umgang mit Feuer im Freien verursacht. Wenn man sich an folgende allgemeine Regeln hält, können Waldbrände vermieden werden:

- Feuer im Freien nur mit größter Vorsicht entfachen oder das Feuern im Freien ganz unterlassen.
- Feuerverbote unbedingt einhalten!
- Informationen im Internet, am Radio und Fernsehen sowie in Zeitungen beachten.
- Brennende Zigaretten und Zündhölzer nie sorglos wegwerfen.
- Beim Grillieren möglichst eingerichtete Feuerstellen verwenden und nicht auf dem nackten Boden feuern.
- Entfachte Feuer immer beobachten und allfälligen Funkenwurf sofort löschen.
- Feuerstellen und deren Umgebung nur im absolut gelöschten Zustand verlassen.
- Bei starken und böigen Winden auf Feuer im Freien unbedingt verzichten. (bafu)

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