Frankfurt (agrar-PR) -
WWF: Weniger Text, mehr Probleme Heute ist in Bangkok das vorletzte UNFCCC-Treffen
vor dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen zu Ende gegangen. Die Delegierten
haben zwar einige technische Fortschritte gemacht, aber der fehlende
politische Rückhalt aus ihren Hauptstädten hat den notwendigen
Durchbruch verhindert, erklärt der WWF.
„Der Verhandlungstext wurde um die Hälfte gekürzt,
ist aber nicht viel besser geworden“, so Regine Günther, Klimachefin
des WWF Deutschland. „In den wichtigsten Punkten, wie
Finanzierungszusagen, Reduktionszielen und rechtlichen
Rahmenbedingungen, ist man nicht voran gekommen.“ Nach Ansicht des WWF
müsse den Entwicklungs- und Schwellenländer für Klimaschutz, die
Anpassung an den Klimawandel sowie den Schutz der Wälder finanzielle
Unterstützung in Höhe von 110 Mrd. Euro jährlich zugesagt werden.
In Bangkok sei klar geworden, wo die politischen
Hindernisse liegen. „Jetzt ist es die Aufgabe der Regierungs- und
Staatschefs, diese Hindernisse zu beseitigen“, so Günther. „Mit nur
noch fünf verbleibenden Verhandlungstagen bis Kopenhagen, haben wir
keine Zeit mehr zu verlieren.“ Die Delegierten bräuchten neue und klare
politische Anweisungen für das nächste UNFCCC-Treffen im November in
Barcelona. Nach Ansicht des WWF sollten die Staats- und Regierungschefs
noch einmal zusammenkommen, bevor die Klimaverhandlungen in Kopenhagen
ihren Höhepunkt erreichen.
Das Treffen in Bangkok habe gezeigt, dass nicht nur
das fehlende Klimaschutzgesetz der USA die Verhandlungen behindert,
sondern auch die Europäische Union durch mangelnde Initiative den
Prozess bremst. „Die Führungsposition der EU sinkt von Tag zu Tag, weil
die dringenden Fragen der Finanzierung nicht geklärt sind.“ Das Treffen
des EU-Rats im Oktober würde eine gute Möglichkeit bieten, diese
Haltung zu korrigieren.