28.03.2014 | 15:16:00 | ID: 17397 | Ressort: Umwelt | Klima

MeteoSchweiz: Klimabulletin März 2014

Zürich (agrar-PR) - Der März 2014 war in der Schweiz knapp 2 Grad zu mild im Vergleich zur Norm 1981-2010, und auf der Alpennordseite dank einer über zweiwöchigen Schönwetterperiode sonniger als normal. Das Tessin verzeichnete die ersten Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad.
Nochmals viel Schnee in den Tessiner Bergen

Der März startete in der ganzen Schweiz trüb und mit kräftigen Schneefällen in den Bergen der Alpensüdseite. Am Morgen des 1. März 2014 wurde in Bosco-Gurin (1.505 m ü.M.) eine Neuschneehöhe von 72 cm gemessen, und bis zum 4. März fielen hier nochmals 53 cm. Weitere 33 cm Neuschnee gab es gegen Monatsende.

Seit Beginn der Schneefallperiode im Oktober 2013 sind am Messstandort Bosco-Gurin mehr als 9 Meter Neuschnee gefallen. Damit steht bereits vor Ablauf der Schneefallperiode fest, dass Bosco-Gurin einer der vier schneereichsten Winter seit Messbeginn 1962 erlebte. Winter wird hierbei im Sinne der gesamten Schneefallperiode verstanden, welche in dieser Höhe in der Regel von Oktober bis Mai dauert.

Ganze Schweiz sonnig

Nach letzten regionalen Niederschlägen am 5. und 6. März hieß es vom 7. bis 21. März fast ununterbrochen ganze Schweiz sonnig. In der Westschweiz, im Wallis und im Süden setzte sich die Sonne bereits am 5. März durch. Die über zweiwöchige Schönwetterperiode wurde nur am 15. kurz unterbrochen, als eine wenig aktive Kaltfront die Schweiz streifte.

Eine ähnlich anhaltende Schönwetterperiode im März trat letztmals in den Jahren 2003 und 1993 auf. Auch weiter zurück sind in recht regelmäßigem Abstand von etwa 10 Jahren im März Schönwetterperioden von vergleichbarer Länge zu finden (1984, 1972, 1961, 1953, 1943, 1935).

Mit der bereits kräftigen Frühlingssonne stiegen die Nachmittags-Temperaturen in der Sonnenstube Tessin auf sommerliche 25 Grad und höher. Am wärmsten wurde es in Locarno-Monti und Stabio am 17. März mit 26.3 und 26.4 Grad. Deutlich höher stieg die Temperatur im Tessin im März 2005 mit Spitzenwerten zwischen 27 und 28 Grad. Wärmer war es auch im März 2002 mit Höchsttemperaturen zwischen 27 und 27.5 Grad.

Nördlich der Alpen und im Wallis brachte der März verbreitet nachmittägliche Höchstwerte zwischen 19 und 21 Grad. Lokal lagen sie auch um 22 Grad. Massiv höher stiegen hier die Höchstwerte im März 1989 und 1990. Sie erreichten damals verbreitet 22 bis 24 Grad, lokal auch 25 Grad.

Winter Intermezzo

Am 22. März wurde die Schweiz von polarer Kaltluft erfasst. Tags darauf lagen die Höchsttemperaturen nördlich der Alpen noch bei 8 Grad, im Tessin bei 10 Grad. Im Norden gab es Schneeschauer bis ins Flachland und oberhalb von 1.000 m ü.M. fielen 30 bis 50 cm Neuschnee. Bis am 26. März blieben die Temperaturen auf der Alpennordseite unter 10 Grad, im Tessin erreichten sie 11 Grad und im Wallis 12 Grad.

Vegetation auf der Alpenordseite rund zwei Wochen im Vorsprung

In Höhenlagen oberhalb von 1.000 m blühten im März die Haselsträucher. Auf der Alpennordseite begann ihre Blüte 4 bis 19 Tage vor dem Mittel 1981-2011, was als normal bis früh eingeordnet werden kann. Im Gegensatz dazu begann ihre Blüte in den höheren Lagen des Tessins rund 9 Tage später als im Mittel. Da der Beginn der Haselblüte sehr stark streut, liegen diese Termine noch im normalen Bereich.

Verbreitet wurde das Aufblühen von Buschwindröschen und Huflattich beobachtet. Die Blüte dieser beiden Arten trat früh bis sehr früh auf mit einem Vorsprung von rund 2 Wochen auf das Mittel. Der Schwankungsbereich liegt aber je nach Station bei 8 bis 31 Tage.

Vereinzelt trafen ab dem 16. März erste Meldungen zu blühendem Löwenzahn, zur Blattentfaltung der Rosskastanie und dem Beginn der Kirschenblüte ein. Auf der Alpennordseite liegen diese Termine zwei bis drei Wochen vor dem Mittel, im Tessin jedoch im normalen zeitlichen Rahmen. Der Blühbeginn der Kirsche wird erst seit 1996 beobachtet: der 22. März in Liestal ist der drittfrüheste der Reihe. Nur in den Jahre 1997 und 2002 war er noch leicht früher.

Monatsbilanz

Der März 2014 brachte verbreitet einen Temperaturüberschuss zwischen 1.0 und 2.0 Grad im Vergleich zur Norm 1981-2010. Im Hochgebirge lag die Monatstemperatur 2.5 bis 3.0 Grad über der Norm.

Auf der Alpennordseite und im Wallis war der März deutlich zu trocken. Die Niederschlagsmengen erreichten nur 30 bis 60 Prozent der Norm 1981-2010. In Nord- und Mittelbünden fielen 60 bis 90 Prozent und auf der Alpensüdseite und im Engadin 70 bis 140 der normalen Mengen.

Das Mittelland und der Jura erhielten dank der über zweiwöchigen Schönwetterperiode 110 bis 130 Prozent der normalen Sonnenscheindauer. Vor und nach dieser Periode machte sich die Sonne hier eher rar. Entlang des Alpennordhangs gab es 100 bis 120 Prozent der Norm und im Wallis etwa normale Werte. Das Tessin und das Engadin verzeichneten verbreitet eine leicht unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer mit Werten um 90 Prozent der Norm 1981-2010. (meteoschweiz)
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