27.09.2013 | 16:09:00 | ID: 16135 | Ressort: Umwelt | Klima

MeteoSchweiz: Klimabulletin vom September 2013

Zürich (agrar-PR) - Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz registrierte an seinen Messstationen bis am 26. September 2013 normale bis ein halbes Grad übernormale Temperaturen im Vergleich zur Normwertperiode 1981-2010. Im Tessin erreichte der Wärmeüberschuss teilweise mehr als 1 Grad.

Bis Monatsende dürften die positiven Abweichungen noch zunehmen. In weiten Teilen der Deutschschweiz fielen übernormale Regensummen. Nur wenig regnete es bisher auf der Alpensüdseite. Die Sonnenscheindauer war besonders im Süden überdurchschnittlich. In den zentralen und östlichen Alpen schien die Sonne örtlich auch weniger als im Mittel von 1981-2010.

Hochsommerlicher Beginn

Der Monat September begann auf der Alpensüdseite und im Zentralwallis mit sonnigem und hochsommerlichem Wetter. Die Temperaturen erreichten zunächst 26 bis 28 Grad, vom 4. bis 6. September dann 28 bis 30 Grad. Im Norden war der Monatsstart weniger warm, mit stärkerer Bewölkung im Jura, am Alpennordhang und nach Osten hin, wo es am Abend auch örtlich kräftige Regenschauer gab, am Bodensee begleitet von Blitz und Donner.

Am 2. September zog sich die Bewölkung nach Graubünden zurück. Im Norden kam Bise auf, im westlichen Mittelland mit Windspitzen bis 40 km/h. Danach stiegen die Temperaturen mit viel Sonne auch im Norden rasch an und erreichten vom 4. bis 6. September mit 26 bis 30 Grad nochmals hochsommerliche Werte.

Die höchsten Temperaturen wurden an den Stationen Würenlingen und Leibstadt mit 30.3 Grad am 5. September gemessen. Auch Genève-Cointrin übermittelte 30.1 Grad. Dies war der erste Hitzetag mit 30 oder mehr Grad im September an dieser Messstation seit dem 14. September 1987, als sogar 31.5 Grad registriert wurden. Ein Hitzetag im September ist für Genève-Cointrin gemäß der aktuellen Normwertperiode 1981-2010 etwa alle 10 Jahre ein Mal zu gewärtigen.

Starke Regenfälle beenden den Sommer

Im Osten und Süden hielt das sommerliche Wetter mit teilweise über 27 Grad auch am 7. September noch an. Im Süden war es aber nur noch teilweise sonnig. Im Westen traten bereits am Morgen Schauer auf, und die Sonne zeigte sich nur noch wenig. Am Tagesende erreichte dann eine Störung den Jura und das westliche Mittelland mit kräftigen Gewittern, und die Regenfälle griffen in der zweiten Nachthälfte abgeschwächt auch auf die anderen Teile der Alpennordseite über.

Ganz im Osten blieb es auch am 8. September noch trocken, aber die Temperaturen erreichten nur noch Werte um 20 Grad. Um 24 Grad gab es noch im Sottoceneri, während im übrigen Tessin zunehmend kräftige Schauer und Gewitter auftraten. Am Abend und in der Nacht zum 9. September kam es besonders entlang dem Alpennordhang, in Graubünden und im Tessin zu ergiebigen Niederschlägen, die bis auf Passlagen in Schnee übergingen.

Insbesondere am Lago Maggiore wurden sehr große Regensummen gemessen. In Brissago fielen am 8. September vom Nachmittag bis Mitternacht 180.2 mm Regen, was drei Viertel der normalen September-Regensumme an diesem Ort entspricht. Solche Tagesmengen sind hier nur etwa alle vier Jahre einmal zu erwarten.

Herbstlich kühl und wechselhaft im zweiten Monatsdrittel

Die kräftige Störung, welche am 9. September ostwärts abzog, ließ die Temperaturen auf herbstliches Niveau sinken. Im Norden gab es an diesem Tag noch maximal 16 bis 20 Grad. Einzig auf der Alpensüdseite trieb der Nordföhn die Höchstwerte lokal nochmals auf über 27 Grad.

Danach wurden auch hier nur noch 19 bis 25 Grad, ab Monatsmitte sogar nur 15 bis 21 Grad erreicht. Im Norden sanken die Tageshöchstwerte bis am 11. September unter 15 Grad, die Sonne machte sich rar, und immer wieder sorgten kleine Regengebiete da und dort für etwas Niederschlag, besonders am Alpennordhang und im Osten.

Ein kräftiges Tief über der Nordsee intensivierte dann vom 15. bis 19. September das Niederschlagsgeschehen auf der Alpennordseite zusätzlich. In dieser Zeit erhielten das zentrale und östliche Mittelland und Nordbünden verbreitet 30 bis 60 mm Regen, der Alpennordhang und der Hochjura sogar 40 bis über 80 mm. Am 15. September war es auch auf der Alpensüdseite regnerisch, ehe hier der Nordföhn wieder für recht sonniges Wetter sorgte.

Im Norden hingegen führten stark auffrischende nordwestliche Höhenwinde sehr kühle Polarluft heran, so dass die Schneefallgrenze am 17. September vorübergehend auf 1.100 bis 1.500 Meter sank. Die Tagesmaxima erreichten am 16. und 17. September in den Niederungen nur noch 12 bis 14 Grad.

Ein über Deutschland hinwegziehendes Tief verursachte vor allem am 18. September auch in den Niederungen der Alpennordseite starke Westwinde. Verbreitet wurden Böenspitzen von 55 bis 75 km/h gemessen. In exponierten Lagen traten Werte bis über 90 km/h auf (Zürichberg 90.4 km/h), und in Gipfellagen der nördlichen Alpen wurden sogar Werte von 130 bis 140 km/h gemessen.

Am 19. September trat auf der Alpensüdseite wieder Nordföhn auf, der die Temperaturen in den tiefen Lagen auf über 25 Grad trieb.

Sonniges Wanderwetter, im Norden aber auch Herbstnebel

Ein Hochdruckgebiet sorgte dann vom 20. bis 26. September für sonniges und mildes Wetter. Zu Beginn verblieben die nördlichen und nordöstlichen Landesteile aber noch unter zähen Wolkenschichten. Im Norden stiegen die Temperaturen langsam an und überschritten am 22. September verbreitet die 20-Grad Marke.

Die Tage begannen im Mittelland aber teilweise auch mit Nebel oder Hochnebel, besonders am 23. September, als weite Teile des Flachlandes bis über Mittag hinaus in das Nebelgrau eingehüllt blieben. In den Hochalpen herrschte teilweise prächtige Fernsicht, und mit einer Nullgradgrenze von zeitweise über 4.000 Metern waren die Bedingungen für Wanderungen hervorragend.

Im Tessin herrschten spätsommerliche Verhältnisse mit Höchstwerten von rund 23 Grad. Am 25. September war es im Süden dann wieder vermehrt bewölkt, umgekehrt wurden nun im Norden trotz ersten Wolkenfeldern 22 bis 24, in Sion sogar 24.7 Grad gemessen. Weil sich das Hochdruckgebiet abbaute, wurde der Alpenraum ab dem 26. September auch zeitweise von Störungsresten getroffen. Sonnenschein wechselte nun mit gelegentlichem Regen.

Monatsbilanz

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz registrierte an seinen Messstationen bis am 26. September 2013 verbreitet etwas wärmere Temperaturen gegenüber der Normwertperiode 1981-2010. Im Tessin erreichte der Wärmeüberschuss teilweise mehr als 1 Grad. Im Norden betrug er meist nur wenige Zehntel-Grad, in Graubünden wurden teils exakt normale Werte registriert. Bis Monatsende dürften die positiven Abweichungen aber noch zunehmen.

In weiten Teilen der Deutschschweiz fielen übernormale Regensummen. Kleinere Regendefizite zeichnen sich am Juranordfuß, im westlichen Mittelland und im Bündner Oberland ab. Nur wenig regnete es bisher auf der Alpensüdseite und im Engadin. Im Sottoceneri und im Puschlav wurden weniger als die Hälfte des September-Normwertes 1981-2010 gemessen.

Lokal übernormale Summen fielen aber am Lago Maggiore. Die Sonnenscheindauer war besonders im Süden überdurchschnittlich. Auch im Mittelland war der September bisher sonniger als normal. In den zentralen und östlichen Alpen schien die Sonne örtlich auch weniger als im Mittel von 1981-2010. (MeteoSchweiz)

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