Bonn (agrar-PR) -
Germanwatch, Oxfam, WWF und Greenpeace kommentieren Petersberger Klimadialog „Stop Cooking Our Planet!“ – mit diesem Aufruf
begrüßten gestern Aktivisten von Germanwatch, Oxfam, WWF und Greenpeace
die Minister/innen, die aus 45 Ländern auf Einladung von Bundeskanzlerin
Angela Merkel und Mexikos Präsident Felipe Calderón nach Bonn gereist
sind. Auf dem dreitägigen „Petersberger Klimadialog“ werden sie über die
Zukunft des weltweiten Klimaschutzes diskutieren. Vor der Auffahrt zum
Petersberg postierten sich die Organisationen mit einem großen Kochtopf,
darin der Planet Erde, umgeben von als Politiker verkleideten
Aktivisten. Im Hintergrund ein Transparent mit dem Spruch „Promising
2°C, Risking 3,5°C – Stop Cooking Our Planet!“
Der Petersberger Klimadialog ist das erste
Zusammentreffen der Staatengemeinschaft auf Ministerebene nach dem
UN-Klimagipfel von Kopenhagen. Christoph Bals von Germanwatch: „Der
‚Petersberger Klimadialog’ sollte zum Signal werden, dass die
Regierungen nach Kopenhagen nicht länger den Kopf in den Sand stecken.
Es gilt die enttäuschenden Ergebnisse von Kopenhagen als Leiter zu
nutzen, um deutlich weiter zu kommen: hin zu mehr Klimaschutz, mehr
Investitionen in unsere Zukunft und mehr Verbindlichkeit. Das müssen die
Ziele für den Klimagipfel von Mexiko sein.“
Eine der größten Hürden dabei ist nach Ansicht der
Organisationen die fehlende Bereitschaft vieler Staaten zu ausreichendem
Klimaschutz. Jan Kowalzig von Oxfam: „Die Regierungen müssen ihr
Versprechen von Kopenhagen halten, die globale Erwärmung auf unter 2°C
zu begrenzen. Mit den bisher angebotenen Klimazielen riskieren wir aber
eine Erwärmung von 3,5°C oder mehr. Die Folgen wären verheerend –
Hungerkrisen, Wasserknappheit, Krankheitsepidemien, Unwetterkatastrophen
und der steigende Meeresspiegel bedrohen die Lebensgrundlagen von
Hunderten Millionen Menschen vor allem in den armen Ländern.“
Die Organisationen sehen besonders die
Industrieländer in der Pflicht, ihre bisherigen Klimaziele
nachzubessern. Martin Kaiser von Greenpeace: „Bundeskanzlerin Merkel
darf konsequenten Klimaschutz in Deutschland und der Europäischen Union
nicht von den stockenden UN-Verhandlungen abhängig machen. Nur eine
verantwortungsvolle, konsequente Minderung der Treibhausgase zuhause
ermöglicht Merkel, wieder die verloren gegangene Führungsrolle in der
internationalen Klimapolitik zurück zu bekommen. Eine Rolle rückwärts im
Klimaschutz nützt weder der Natur noch den Menschen noch der ‚green
economy’.“
Deutschland fällt als Gastgeber des Klimadialogs
eine besondere Rolle zu. Regine Günther vom WWF: „Der ‚Petersberger
Dialog’ kann neues Vertrauen in den internationalen Klimaschutzprozess
bringen. Wichtig dabei ist eine glaubwürdige Rolle vor allem der
Gastgeberin Bundeskanzlerin Merkel. Für Deutschland muss sie klar
machen, dass Klimaschutz weiterhin höchste Priorität hat und
ambitionierte Klimaschutzziele keine ökonomische Blockade bedeuten,
sondern Zukunftsmärkte erschließen.“