Schwerin (agrar-PR) - Die Emissionen der wichtigsten Treibhausgase Kohlendioxid,
Methan und Distickstoffoxid (Lachgas) summierten sich in
Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2005 auf 17 Millionen Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalenten. Das waren nur 1,8 Prozent der Emissionen in
Deutschland. Anlässlich der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen vom 7. bis
18. Dezember 2009 teilt das Statistische Amt weiter mit, dass der
Ausstoß der genannten Treibhausgase in Mecklenburg-Vorpommern im
Zeitraum 1995 bis 2005 um 4,5 Prozent zurückgegangen ist (Deutschland:
- 11 Prozent).
Die durch den Menschen verursachten
Treibhausgasemissionen entstehen vorwiegend bei der Verbrennung
fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas, bei der
Stromerzeugung und im Straßenverkehr. Sie treten aber auch bei
nichtenergetischen Aktivitäten auf, beispielsweise beim Umgang mit
Lösungsmitteln, beim Einsatz mineralischer Düngemittel oder bei der
Viehhaltung, und werden bei Produktionsprozessen, wie bei der Zement-
und Kalkherstellung, freigesetzt.
Die Kohlendioxid-Emissionen der
Bundesländer werden im Rahmen des Länderarbeitskreises Energiebilanzen
nach abgestimmter Methodik berechnet und veröffentlicht (
http://www.lak-energiebilanzen.de).
Für Mecklenburg-Vorpommern stehen Ergebnisse bis 2005 zur Verfügung.
Der Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGR
der Länder) veröffentlicht darüber hinaus vergleichbare Ergebnisse zu
den Methan- und Distickstoffoxid-Emissionen der Bundesländer ab 1995
unter
http://www.ugrdl.de. Die
übrigen im Kyoto-Protokoll genannten Stoffgruppen machen
deutschlandweit zusammen nur knapp 2 Prozent der gesamten
Treibhausgasemissionen aus.
In Mecklenburg-Vorpommern wurden im
Jahr 2005 10,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre
emittiert, davon kamen 37 Prozent aus dem Sektor Energiegewinnung, 31
Prozent aus dem Verkehr, 28 Prozent aus dem Bereich Haushalte,
Kleingewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie 5 Prozent aus der
Industrie. Rein rechnerisch waren das zusammen 6 Tonnen je Einwohner
(Deutschland: insgesamt knapp 11 Tonnen je Einwohner), umfassten aber
nur 1 Prozent der gesamten Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland.
Von
relativ größerer Bedeutung ist in Mecklenburg-Vorpommern dagegen der
Ausstoß von Distickstoffoxid (Anteil an Deutschland 2006: 10 Prozent)
und Methan (Anteil: 4 Prozent). Distickstoffoxid (Lachgas) wird
vorwiegend bei der landwirtschaftlichen Bodennutzung emittiert. Im Jahr
2006 wurden 16 521 Tonnen abgegeben (5,1 Millionen Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalente), mit leicht steigender Tendenz in den
vergangenen 10 Jahren. Methan entsteht unter anderem in der
Landwirtschaft (Viehhaltung), in der Abfallwirtschaft und bei der
Abwasserentsorgung. Im Jahr 2006 wurden im Land insgesamt 77 662
Tonnen Methan emittiert (1,6 Millionen Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalente), die Methanfreisetzung ist aber gegenüber
1995 um mehr als ein Drittel zurückgegangen.
Im Rahmen der
internationalen Vereinbarungen zum Klimaschutz hat sich Deutschland
verpflichtet, seine Emissionen der sechs im Kyoto-Protokoll genannten
Treibhausgase und Treibhausgasgruppen bis zum Zeitraum 2008 bis 2012
gegenüber dem Jahr 1990 um 21 Prozent zu reduzieren. Mit dem
Klimaschutzpaket der Bundesregierung von 2007 soll eine weitere
Reduzierung der Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990
erreicht werden. Wichtigstes Ziel der UN-Klimakonferenz im Dezember
2009 in Kopenhagen ist der Abschluss eines Kyoto-Folgeabkommens mit
verbindlichen Festlegungen zur Emissionsminderung nach 2012.