Berlin (agrar-PR) - Vom 9. bis zum 11. April findet in Bonn das erste
UNFCCC-Treffen nach der Klimakonferenz in Kopenhagen statt. Denn ein
faires, ambitioniertes und rechtsverbindliches Klimaabkommen, um die
schlimmsten Folgen des Klimawandels einzudämmen, wurde bisher nicht
erreicht. Das Treffen in Bonn wird die Grundlagen für die 16. Conference
of Parties (COP 16) im mexikanischen Cancun Ende des Jahres legen.
Der WWF erwartet von den Verhandlungspartnern, dass
sie einen ambitionierten UNFCCC-Arbeitsplan für das Jahr 2010
aufstellen. Die Verhandlungsparteien sollten sich dazu verpflichten, in
Mexiko operationale Entscheidungen zu Schlüsselthemen, wie
Rahmenbedingungen für die Reduzierung von Emissionen durch Entwaldung
(REDD), für Anpassungsmaßnahmen, Finanzierungsfragen sowie den
Technologietransfer zu verabschieden. Außerdem müssten Systeme zur
Messung, Registrierung und Überprüfung von internationalen
Klimaschutzmaßnahmen definiert werden
„Neben den zugesagten Reduktionszielen ist die
finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer durch die
Industrieländer in Sachen Klimaschutz eines der Hauptthemen“, erklärt
Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik des WWF. „Dabei muss
klar gestellt werden, dass die in Kopenhagen zugesagten
Klimaschutzgelder aus neuen und zusätzlichen Quellen kommen müssen.“
Die beiden Ad-hoc Arbeitsgruppen und ihre
Vorsitzenden benötigen ein klares und starkes Mandat, um den
UNFCCC-Verhandlungsprozess neu zu beleben.
Die Staaten müssen sich eingestehen, dass eine
beträchtliche Lücke herrscht zwischen den vorgeschlagenen und den
notwendigen Emissionsminderungen, die geschlossen werden muss.
Es muss eine Agenda und ein Zeitplan entwickelt
werden, damit im Anschluss an Cancun schnell ein umfassendes
Klimaschutz-Abkommen abgeschlossen und die zweite Periode des
Kyoto-Protokolls vereinbart werden kann.