Stuttgart (agrar-PR) -
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL:
„Nachhaltige, naturnahe und klimastarke Waldwirtschaft auf der gesamten Waldfläche Ziel der Landesregierung“ „Angesichts des Klimawandels und der damit verbundenen Risiken des
Fichtenanbaus ist die Douglasie eine mögliche Option in der forstlichen
Anpassungsstrategie an die Klimaveränderungen“, sagte die
Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen
Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am
Donnerstag (21. Oktober 2010) anlässlich der Tagung „Douglasie:
Leistungsträger mit Migrationshintergrund“ in Denzlingen (Landkreis
Emmendingen). Dabei stehe die Douglasie nicht in Konkurrenz zu den
heimischen Laubbaumarten. Vielmehr könne sie als ertragsstarke
Nadelbaumart in Mischbeständen auf geeigneten Standorten die klimalabile
Fichte teilweise ersetzen.
„Die vor den Eiszeiten auch in Deutschland heimische Douglasie wurde
aus Nordamerika wieder zu uns gebracht und wird seit Anfang des 19.
Jahrhunderts in Deutschland angebaut. In dieser für die Waldwirtschaft
relativ kurzen Zeit hat sie eine steile Karriere gemacht“, sagte die
Staatssekretärin.
„Die Douglasie zeigt in ihrem natürlichen Herkunftsgebiet eine
ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegenüber sommerlicher Hitze und
Trockenheit“, erklärte Gurr-Hirsch. Mit Blick auf den prognostizierten
Klimawandel würden die Sommer im Südwesten heißer und trockener werden.
Die Douglasie sei deshalb ein idealer Ersatz für die durch den
Klimawandel sehr stark gefährdete Fichte. „Die Douglasie, die derzeit im
Staatswald Baden-Württemberg auf rund 3,5 Prozent der Fläche angebaut
wird, ist sicher keine Wunderbaumart und keine Allzweckwaffe gegen den
Klimawandel. Sie ist jedoch in der Lage, in ausgewogen gemischten
Waldbeständen einerseits das klimabedingte Betriebsrisiko zu minimieren
und andererseits Ertragseinbußen für die Waldbesitzer durch das
Wegfallen der Fichte abzufedern“, sagte die Staatssekretärin.
„Grundsätzliches Ziel in Baden-Württemberg ist und bleibt eine
nachhaltige, naturnahe, multifunktionale und klimastarke Waldwirtschaft
auf der ganzen Waldfläche. Dieses Konzept sieht einen ausgewogenen
Kompromiss zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielen vor“,
betonte Gurr-Hirsch. Diesem Anspruch werde die baden-württembergische
Waldwirtschaft bisher mit großem Erfolg gerecht. Die Tagung in
Denzlingen sei ein Baustein, dass dieser Weg trotz Klimawandel und mit
Blick auf die Ansprüche folgender Generationen an den Wald weiter
fortgesetzt werden könne.