30.12.2013 | 12:45:00 | ID: 16756 | Ressort: Umwelt | Pflanze

Trauben-Eiche ist Baum des Jahres 2014

Eberswalde (agrar-PR) -

Die bundesweite Wahl zum Baum des Jahres 2014 fiel auf eine typische „Brandenburgerin“. Die Trauben-Eiche (Quercus petraea) wäre nämlich noch vor der Kiefer die typischste Baumart Brandenburgs, denn von Natur aus gäbe es in der Mark vor allem Eichenwälder. Die Eiche hat daher hierzulande besondere Bedeutung für den ökologischen Waldumbau und ist ein wichtiges Forschungsthema am Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde.

 

Die Trauben-Eiche ist auf einer Fläche von 35.000 Hektar in ganz Brandenburg zu Hause. Besonders schöne Bestände gibt es im Schlaubetal oder in der Schorfheide, wo noch mehrere Hundert Exemplare bis zu 600 Jahre alte Huteeichen zu finden sind. Der Flächenanteil der Trauben-Eiche beträgt derzeit in Brandenburgs Wäldern nur knapp vier Prozent. Mit der Fortführung des Waldumbaus wird sich dieser Anteil deutlich erhöhen.

 

Deutsch? - Echte Europäerin!

 

Eichen sind eng mit der europäischen Mythologie verbunden. Die Eiche wurde von den Griechen und Italienern als „erste Pflanze“ angesehen, auf die der Ursprung der Menschen zurückgehen soll. In der griechischen Mythologie war sie Zeus, bei den Römern Jupiter und bei germanischen Stämmen Donar geweiht. Sie gelten von jeher als sturmfest und erdverwachsen. In Deutschland wurden sie oft besungen und gemalt. Sie zieren Wappen und Münzen und gerade auch hier wurden Eichen wegen ihrer symbolisch überhöhten „robusten Natur“ gelegentlich auch politisch instrumentalisiert.

 

Dennoch sind die beiden Arten Stiel-Eiche (Baum des Jahres 1989) und Trauben-Eiche mit ihrem Verbreitungsgebiet echte Europäer und eben nicht typisch deutsch. Im norddeutschen Tiefland ist die Trauben-Eiche allerdings eine Baumart, deren Anbau mit Chancen und Risiken verbunden ist.

 

Chancen und Risiken einer Charakterbaumart

 

Die Eiche ist einerseits für den Waldumbau, bei der Überführung von Kiefernreinbeständen in ökologisch stabilere Mischbestände, auch vor dem Hintergrund der Anpassung an den Klimawandel, eine wichtige Baumart. Andererseits weisen die Ergebnisse der Waldzustandsberichte die Trauben-Eiche als ein Hauptsorgenkind der Forstwirtschaft Brandenburgs aus. Die Ursache für diesen negativen Trend in den letzten Jahren ist der Einfluss von Insektenfraß und der oft nachfolgende Befall mit Eichenmehltau. Auch die aktuelle Witterung spielt bei der Vitalität der Eichen eine Rolle. So hatten die Sommer 2003 und 2006 mit ihren lang anhaltenden Trockenperioden zu einer nachfolgenden Verschlechterung des Kronenzustands geführt. Forstwissenschaft und Forstpraxis suchen gemeinsam nach Lösungen, damit die Eichen auch in der nachfolgenden Waldgeneration einen entsprechenden Platz einnehmen können.

 

Eberswalder Forstlichen Schriftenreihe zum Baum des Jahres 2014

 

In neun Fachbeiträgen auf 100 Seiten widmet sich der aktuelle Band der Eberswalder Forstlichen Schriftenreihe dem Baum des Jahres 2014 unter dem Titel „Die Eiche – Chancen und Risiken einer Charakterbaumart im nordostdeutschen Tiefland“. Darin werden die Themen Saatgutbereitstellung, Vitalitätsprobleme, neue waldkundliche Er­kenntnisse, aktuelle Waldbauempfehlungen zur Bestandesbehandlung bis hin zu Verwertungsfragen von Eichenholz-Sortimenten behandelt.

 

Die Beiträge sind Ergebnisse der Eichenforschung, unter anderem im Rahmen von Drittmittelprojekten, am Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde.

 

Die Schrift ist erhältlich gegen Einsendung eines mit 1,45 Euro frankierten Rückumschlags (DIN A4) beim Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde, Alfred-Möller-Straße 1 in 16225 Eberswalde.


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