11.02.2010 | 00:00:00 | ID: 4762 | Ressort: Umwelt | Pflanze

Uni trennt sich von einer alten Freundin: Rotbuche im Schlosspark muss gefällt werden

Stuttgart (agrar-PR) - Vor allem in den kommenden Tagen sollten Parkbesucher auf Absperrungen achten
Sie ist rotlaubig, über 20 Meter hoch und hat einen Durchmesser von fast fünf Metern. Die imposante Rotbuche im südlichen Schlosspark der Hohenheimer Gärten fällt auf. Doch der Baum ist von einem Pilz befallen und muss noch im Februar gefällt werden – so das Urteil eines Gutachtens, welches die Universität Hohenheim in Auftrag gab. Das Risiko für die Sicherheit der Parkbesucher sei ohne Fällung nicht mehr tragbar.

„Es ist schade um den tollen Baum, aber wir sehen keine andere Möglichkeit als die Rotbuche zu fällen“, meint Dr. Helmut Dalitz, wissenschaftlicher Leiter des botanischen Gartens der Universität Hohenheim. Ein Gutachten im vergangenen Jahr bestätigte die Vermutung des Botanikers: Der Baum muss abgeholzt werden.

Nach vorsichtigen Schätzungen wurde die Rotbuche zwischen 1829 und 1870 gepflanzt – und könnte damit nur wenig jünger sein, als die Universität selbst. In der Mitte des Schätz-Zeitraumes liegt die Erhebung der ehemals landwirtschaftlichen Musteranstalt zur Landwirtschaftlichen Akademie. Damals unterrichteten an der Lehranstalt sieben Professoren und neun Hilfslehrer die rund 100 Studierenden. Zwei Weltkriege und eine ständige Umstrukturierung der Akademie bis zur heutigen Universität Hohenheim hat der Baum miterlebt.

Bis in die 70er Jahre war die Rotbuche sogar auf drei Stämmen fest verwurzelt. Ein nicht ungewöhnliches Phänomen, welches zum Beispiel durch Blitzschlag ausgelöst werden kann. Durch einen Sturm hatte der Baum einen seiner drei Stämme verloren. Die Wunde, die dadurch entstand ist nie richtig geheilt. Ein gefundenes Fressen für Pilze, die den Baum befallen haben und seinen kompletten Stammfuß zerlöcherten. Die Rotbuche ist jetzt so stark durch den Pilzbefall beeinträchtigt, dass nicht mehr sicher ist, wie lange der Baum noch standfest bleibt.

Noch im Februar werden im Schlosspark die Baumfäller anrücken. „Um den Rasen im Park nicht aufzureißen, müssen wir handeln solange der Boden noch gefroren ist“, begründet Helmut Dalitz die Entscheidung. Die Gärtner um Helmut Dalitz haben den Baum gründlich untersucht. Nachdem sich keinerlei Hinweise auf Schlaf- oder Bruthöhlen ergaben, wurde der Baum zur Fällung freigegeben.

Parkbesucher werden gebeten Rücksicht zu nehmen und die Absperrungen im Schlosspark zu beachten.
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