Stuttgart (agrar-PR) -
Vor allem in den kommenden Tagen sollten Parkbesucher auf Absperrungen achten Sie ist rotlaubig, über 20 Meter hoch und
hat einen Durchmesser von fast fünf Metern. Die imposante Rotbuche im
südlichen Schlosspark der Hohenheimer Gärten fällt auf. Doch der Baum
ist von einem Pilz befallen und muss noch im Februar gefällt werden –
so das Urteil eines Gutachtens, welches die Universität Hohenheim in
Auftrag gab. Das Risiko für die Sicherheit der Parkbesucher sei ohne
Fällung nicht mehr tragbar.
„Es
ist schade um den tollen Baum, aber wir sehen keine andere Möglichkeit
als die Rotbuche zu fällen“, meint Dr. Helmut Dalitz,
wissenschaftlicher Leiter des botanischen Gartens der Universität
Hohenheim. Ein Gutachten im vergangenen Jahr bestätigte die Vermutung
des Botanikers: Der Baum muss abgeholzt werden.
Nach vorsichtigen Schätzungen wurde die Rotbuche
zwischen 1829 und 1870 gepflanzt – und könnte damit nur wenig jünger
sein, als die Universität selbst. In der Mitte des Schätz-Zeitraumes
liegt die Erhebung der ehemals landwirtschaftlichen Musteranstalt zur
Landwirtschaftlichen Akademie. Damals unterrichteten an der Lehranstalt
sieben Professoren und neun Hilfslehrer die rund 100 Studierenden. Zwei
Weltkriege und eine ständige Umstrukturierung der Akademie bis zur
heutigen Universität Hohenheim hat der Baum miterlebt.
Bis in die 70er Jahre war die Rotbuche sogar auf
drei Stämmen fest verwurzelt. Ein nicht ungewöhnliches Phänomen,
welches zum Beispiel durch Blitzschlag ausgelöst werden kann. Durch
einen Sturm hatte der Baum einen seiner drei Stämme verloren. Die
Wunde, die dadurch entstand ist nie richtig geheilt. Ein gefundenes
Fressen für Pilze, die den Baum befallen haben und seinen kompletten
Stammfuß zerlöcherten. Die Rotbuche ist jetzt so stark durch den
Pilzbefall beeinträchtigt, dass nicht mehr sicher ist, wie lange der
Baum noch standfest bleibt.
Noch im Februar werden im Schlosspark die
Baumfäller anrücken. „Um den Rasen im Park nicht aufzureißen, müssen
wir handeln solange der Boden noch gefroren ist“, begründet Helmut
Dalitz die Entscheidung. Die Gärtner um Helmut Dalitz haben den Baum
gründlich untersucht. Nachdem sich keinerlei Hinweise auf Schlaf- oder
Bruthöhlen ergaben, wurde der Baum zur Fällung freigegeben.
Parkbesucher werden gebeten Rücksicht zu nehmen und die Absperrungen im Schlosspark zu beachten.