28.05.2009 | 00:00:00 | ID: 721 | Ressort: Umwelt | Tier

Aal in Not: Hilfsaktion soll Bestand stabilisieren

Oldenburg (agrar-PR) - 100.000 Jungaale in die Elbe gesetzt
Der Aal, Fisch des Jahres 2009, ist in Not. Sein Bestand in europäischen Gewässern geht dramatisch zurück. Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, wurden heute (26. Mai) 100.000 kleine Aale in die Elbe gesetzt. Ziel ist es, den Aalbestand zu stabilisieren bzw. wieder aufzubauen. Die Aktion war die vierte ihrer Art, wurde von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen koordiniert und mit Hilfe der EU, des Landes Niedersachsen und der Gemeinschaftsinitiative Elbfischerei durchgeführt. Ähnliche Aktionen dieses länderübergreifenden Projektes fanden in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern statt.

Zwischen fünf und zehn Gramm brachten die Jungaale auf die Waage, als sie heute an 100 Stationen entlang der Elbe und ihrer Nebengewässer von Mitgliedern der Gemeinschaftsinitiative Elbfischerei in den Fluss gesetzt wurden. Zuvor hatten die Fische einen langen Weg im Wasser und auf dem Land zurückgelegt. Mitten im Atlantik vor Nordamerika in der Sargassosee nahm die Reise der Aale ihren Anfang. Hier schlüpften sie aus Eiern und drifteten als Weidenblattlarven bis zu drei Jahre mit dem Golfstrom ostwärts. Erst nach über 5.000 Kilometern erreichten sie die europäischen Küsten.

Als Glasaale gingen sie den Fischern in die Netze, die sie in Aalfarmen brachten. Hier wurden sie drei bis sechs Monate gehegt und gepflegt, um kräftig genug zu sein für ihre vorläufige neue Heimat, die Elbe. Nach acht bis zehn Jahren, wenn die Fische zu großen Blankaalen herangewachsen sind, werden sie in die Sargassosee zurückkehren, um hier zu laichen und den Fortbestand der Art zu sichern.

Die Elbe bietet dem Aal ideale Lebensbedingungen mit ihren vielen Neben- und Auengewässern sowie den guten Röhricht- und Wurzelstrukturen. Sie ist deshalb hervorragend geeignet für die Besatzaktion. Ein weiterer Pluspunkt sind die wenigen Hindernisse, die sich den Fischen bei ihrer weiteren Wanderung in den Weg stellen.

Für den europaweiten Rückgang der Aale sind verschiedene Ursachen verantwortlich, zum Beispiel die Klimaveränderung (Verschiebungen atlantischer Strömungen), der Export nach Asien (Entnahme von Glasaalen aus dem natürlichen Kreislauf), natürliche Feinde (Dezimierung durch Kormorane) und Krankheiten (eingeschleppte Parasiten). Auf der internationalen Artenschutzkonferenz 2007 wurde der europäische Aal in die Liste der besonders schützenswerten wildlebenden Tier- und Pflanzenarten aufgenommen.
Pressekontakt
Herr Walter Hollweg
Telefon: 0441 801-200
Fax: 0441 801-174
E-Mail: walter.hollweg@lwk-niedersachsen.de
Pressemeldung Download: 
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Mars-la-Tour-Straße 1-13
26121 Oldenburg
Deutschland
Telefon:  +49  0441  801-0
Fax:  +49  0441  801-180
E-Mail:  info@lwk-niedersachsen.de
Web:  www.lwk-niedersachsen.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.