Schwerin (agrar-PR) -
Mit dem 5. Kormoranbericht stellt das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) der Öffentlichkeit unter anderem aktuelle Informationen zur Entwicklung des Kormoranbestandes in Mecklenburg-Vorpommern, zu allgemeinen Trends in Deutschland und im Ostseeraum sowie zu Aktivitäten zur Abwehr von Kormoranschäden vor. „Nur wenn wir solide Informationen haben, können wir auch sachlich über den Kormoran diskutieren. Dafür bildet diese Veröffentlichung eine ausgezeichnete Grundlage, auch um ein ehrliche Diskussion führen zu können. Denn oft wird ein falsches Bild über den Kormoran gezeichnet“, kommentiert Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, den Bericht.
Im Jahr 2013 brüteten in Mecklenburg-Vorpommern 9.543 Kormoranpaare in insgesamt 13 Brutkolonien. Der Brutbestand lag somit etwa 17 % niedriger als im Vorjahr und in etwa auf dem Niveau des Jahres 2000. Die Kolonien im Bolzer See, im Stuerschen See sowie die kleine Ansiedlung in der Großen Rosin (3 BP im Jahr 2012) waren 2013 nicht mehr besetzt. Neue Brutplätze wurden nicht bekannt.
Die Brutbestandsabnahme im Jahr 2013 ist, anders als die Rückgänge 2010 und 2011, nicht durch die Winterhärte zu erklären. Eine wahrscheinliche Ursache für die Bestandsabnahme im Jahr 2013 liegt vielmehr im Temperaturverlauf im März begründet, welcher mit einer Durchschnittstemperatur von ‑0,99°C außergewöhnlich kalt war (langjähriges Mittel: 2,8°C, Daten nach DWD 2014) und offenbar deutliche Auswirkungen auf den Brutverlauf des Kormorans hatte.
Die Bestandsentwicklung im südwestlichen Ostseeraum (Dänemark, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein) weist von 2005 bis 2013 einen abnehmenden Trend mit besonders starken Einbrüchen in den Jahren 2010 und 2011 auf. Nachdem im Jahr 2012 eine leichte Erholung zu verzeichnen war, nahmen die Bestände im Jahr 2013 sowohl in MV als auch in Dänemark wieder deutlich ab. In Dänemark fiel der Bestand auf 24.600 BP und erreichte damit den niedrigsten Wert seit 1990.
Zur Abwehr von Kormoranschäden bestanden auch 2013 Abschussmöglichkeiten auf Grundlage der Kormoranverordnung, darüber hinaus wurden für die großen Fischteichanlagen Boek und Lewitz, die aufgrund ihrer Lage im Nationalpark bzw. im Naturschutzgebiet nicht durch die Kormoranverordnung erfasst werden, Ausnahmegenehmigungen erteilt. Insgesamt erfolgte auf genannter Basis der Abschuss von 921 Kormoranen.
Neben weiterführenden Darstellungen zu den genannten Themen wird der Kormoranbericht abgerundet durch Aussagen zu Winterbestands- und Schlafplatzzählungen sowie zu aktuellen Ergebnissen des länderübergreifenden Farbmarkierungsprogramms der Beringungszentrale Hiddensee.
Der Kormoranbericht ist über den Internet-Auftritt des LUNG unter http://www.lung.mv-regierung.de/dateien/kormoranbericht_mv_2013.pdf zugänglich. (regierung-mv)
