03.09.2009 | 00:00:00 | ID: 1988 | Ressort: Umwelt | Tier

Landeplätze für die Feldlerche

Hannover (agrar-PR) - Naturschutz Die Feldlerche gilt als Charaktervogel unserer offenen Kulturflächen, doch ihre Bestände sind bedroht: In den engen Getreide- und Maisbeständen findet sie als Bodenbrüter nicht nur immer weniger Nistplätze, auch die Nahrungssuche und das Landen wird durch den dichten Bewuchs fast unmöglich. Deshalb werden die Gelege der Feldlerche immer häufiger an den Fahrspuren gefunden.
Dort sind sie Raubtieren wie Füchsen und Katzen schutzlos ausgeliefert, der Bruterfolg geht bereits
merklich zurück.

In Großbritannien wurden sogenannte Feldlerchenfenster entwickelt. Dabei werden zwei etwa 20 m² große Bereiche pro ha mitten im Bestand bei der Aussaat ausgelassen, die Drillmaschine also einfach kurz angehoben. Die Fenster sollten mindestens 25 Meter vom Ackerrand, 50 Meter von Gehölzen oder Gebäuden und soweit wie möglich von den Fahrspuren entfernt sein, die Bewirtschaftung erfolgt ansonsten wie auf dem Rest des Schlages.

Durch diese Fenster wird den Bodenbrütern der Landeanflug erleichtert, sie suchen sich dann rings um die freie Fläche einen geschützen Platz zum Brüten. Von diesem Naturschutzprogramm profitieren auch Rebhuhn, Goldammer, Fasan und Feldhase. Der Ernteausfall beträgt weniger als fünf Euro pro ha.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Naturschutz-Bund (NABU) wollen in Kooperation die Landwirte für das Projekt gewinnen. Die Landwirte nehmen freiwillig und völlig unbürokratisch an dem Programm teil. Finanzielle Entschädigung wird von dort nicht gewährt, jedoch erhalten sie als Anerkennung für ihr Engagement eine Hinweistafel zum Aufstellen am Ackerrand: „Vogelfreundlicher Acker".

Ein Schild bekommen die Landwirte von der Landesjägerschaft (NLJ) für die Teilnahme ebenfalls, doch zusätzlich wurde beschlossen, dass sie mit 10 Euro pro Lerchenfenster für Aufwand und Ernteausfall entschädigt werden sollen. „Das Geld stammt aus Mitteln der Jagdabgabe sowie den Jägerschaften und kann gemeinsam mit dem Jagdpächter recht unbürokratisch beantragt werden", sagte Ulrich Knocke, der Sachbearbeiter für Naturschutz der NLJ. „So sollen möglicht viele Landwirte zu dieser sinnvollen Maßnahme motiviert werden."
Pressekontakt
Frau Sonja Markgraf
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
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