Hannover (agrar-PR) - Naturschutz Die Feldlerche gilt als Charaktervogel
unserer offenen Kulturflächen, doch ihre Bestände sind bedroht: In den
engen Getreide- und Maisbeständen findet sie als Bodenbrüter nicht nur
immer weniger Nistplätze, auch die Nahrungssuche und das Landen wird
durch den dichten Bewuchs fast unmöglich. Deshalb werden die Gelege der
Feldlerche immer häufiger an den Fahrspuren gefunden.
Dort sind sie
Raubtieren wie Füchsen und Katzen schutzlos ausgeliefert, der
Bruterfolg geht bereits
merklich zurück.
In Großbritannien wurden sogenannte
Feldlerchenfenster entwickelt. Dabei werden zwei etwa 20 m² große
Bereiche pro ha mitten im Bestand bei der Aussaat ausgelassen, die
Drillmaschine also einfach kurz angehoben. Die Fenster sollten
mindestens 25 Meter vom Ackerrand, 50 Meter von Gehölzen oder Gebäuden
und soweit wie möglich von den Fahrspuren entfernt sein, die
Bewirtschaftung erfolgt ansonsten wie auf dem Rest des Schlages.
Durch diese Fenster wird den Bodenbrütern der
Landeanflug erleichtert, sie suchen sich dann rings um die freie Fläche
einen geschützen Platz zum Brüten. Von diesem Naturschutzprogramm
profitieren auch Rebhuhn, Goldammer, Fasan und Feldhase. Der
Ernteausfall beträgt weniger als fünf Euro pro ha.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der
Naturschutz-Bund (NABU) wollen in Kooperation die Landwirte für das
Projekt gewinnen. Die Landwirte nehmen freiwillig und völlig
unbürokratisch an dem Programm teil. Finanzielle Entschädigung wird von
dort nicht gewährt, jedoch erhalten sie als Anerkennung für ihr
Engagement eine Hinweistafel zum Aufstellen am Ackerrand:
„Vogelfreundlicher Acker".
Ein Schild bekommen die Landwirte von der Landesjägerschaft (NLJ)
für die Teilnahme ebenfalls, doch zusätzlich wurde beschlossen, dass
sie mit 10 Euro pro Lerchenfenster für Aufwand und Ernteausfall
entschädigt werden sollen. „Das Geld stammt aus Mitteln der Jagdabgabe
sowie den Jägerschaften und kann gemeinsam mit dem Jagdpächter recht
unbürokratisch beantragt werden", sagte Ulrich Knocke, der
Sachbearbeiter für Naturschutz der NLJ. „So sollen möglicht viele
Landwirte zu dieser sinnvollen Maßnahme motiviert werden."