Frankfurt (agrar-PR) -
Spürhunde helfen WWF bei der Suche der etwa zehn letzten Java-Nashörner Um die seltensten Nashörner der Erde vor dem
Aussterben zu retten, erhalten WWF Umweltschützer jetzt tierische
Unterstützung: Die speziell trainierten Spürhunde „Pepper“ und „Chevy“
erschnüffeln in Südvietnam den Kot von Java-Nashörnern. Analysen der
Losungen sollen Aufschluss über die Anzahl und Fortpflanzungsfähigkeit
der Rhinozerosse geben. Mithilfe dieser Daten werden WWF-Experten einen
neuen Aktionsplan für die Rettung der Nashörner ausarbeiten. „Das
vietnamesische Java-Nashorn ist nicht nur ein extrem seltenes Tier,
sondern auch das Symbol für den Naturschutz in Vietnam“, so der
WWF-Artenschutzexperte Volker Homes. „Sollten diese Nashörner
aussterben, wäre das ein schlechtes Zeichen für das Überleben von
anderen seltenen und einzigartigen Tieren in Vietnam“.
Innerhalb von nur fünf Tagen Arbeit fanden die
WWF-Teams mit den Spürhunden sieben Proben von Nashorn-Dung im
vietnamesischen Urwald. Die gesammelten Kotproben werden in ein
kanadisches Labor geschickt, wo mittels DNA-Analyse das Geschlecht der
Tiere und die verschiedenen Individuen bestimmt werden. Weitere Proben
gehen für Hormonanalysen an die Zoologische Gesellschaft nach London wo
Wissenschaftler das Vermehrungspotential der Tiere ermitteln sollen.
„Ohne die feinen Riechorgane der Hunde wäre es unmöglich die tierischen
Spuren so schnell zu finden und einen effektiven Rettungsplan zu
entwickeln“, sagt Volker Homes. Die Vierbeiner, die extra aus den
Vereinigten Staaten eingeflogen wurden, sind noch bis April 2010 auf
der Suche von Nashorn-Kot.
Das Java-Nashorn galt auf dem südostasiatischen
Festland bereits als ausgestorben, bis im Jahr 1988 ein Tier in Vietnam
von Jägern erlegt wurde. Die WWF-Experten vermuten, dass weniger als
zehn Tiere dieser Unterart in einem kleinen Regenwaldgebiet in
Südvietnam überlebt haben. Grund für die dramatische Ausrottung der
Nashörner sind Wilderei und Lebensraumverlust. WWF-Erfahrungen zeigen
aber, dass wenige Tiere ausreichen, um die Art zu retten: Im indischen
Kaziranga-Nationalpark konnten sich die Panzernashörner von nur zwölf
auf heute knapp 2.000 Tiere vermehren.
Über „Rhinomania“, einem Blog des WWF-Teams, können
auch interessierte Nashornfreunde in das Nashornprojekt eintauchen
(www.rhinomania.blogspot.com).