Frankfurt (agrar-PR) -
WWF ist besorgt über möglichen Bestandsrückgang beim Amur-Tiger. / Neues Monitoring in Russland gestartet. Die
Umweltschutzorganisation WWF zeigt sich besorgt über einen möglichen
Rückgang an Amur-Tigern in Russland. Nachdem die Bestandszahlen der
Großkatzenart über viele Jahre hinweg einen positiven Trend anzeigten,
gab es in jüngster Vergangenheit Hinweise darauf, dass es zu einer
Verkleinerung der Population gekommen sein könnte. „Die Indikatoren für
unsere Bestandsschätzungen waren im Gegensatz zu vorherigen
Untersuchungen nicht eindeutig. Um Gewissheit über die tatsächlich
Anzahl an Amur-Tigern zu erhalten, wird ein neues Monitoring
gestartet“, sagt Frank Mörschel, Amur-Referent beim WWF-Deutschland.
Mit ersten Ergebnissen rechnet der WWF im Frühjahr 2010.
Aufgrund massiver Bejagung war der Bestand der
Amur-Tiger bis in die 1940er Jahre auf wenige Dutzend Tiere
zusammengeschrumpft. Heute gibt es dank intensiver Schutzbemühungen
schätzungsweise wieder zwischen 450 und 500 Amur-Tiger. Ein Monitoring
der Tiere sei dank der klimatischen Bedingungen in der Grenzregion
zwischen China und Russland vor allem im Winter möglich, so der WWF.
Durch die Schneefälle könnten die Ranger zu dieser Jahreszeit besonders
einfach Tiger-Spuren entdecken. Zwischen Dezember und Februar würden
daher auf vorgegebenen Routen sechzehn exemplarischen Zähl-Gebieten auf
Spuren abgesucht. Aus den gefundenen Hinweisen (Anzahl von Tiger-Spuren
auf 100 Quadratkilometer) errechnen die Umweltschützer die Gesamtzahl
der noch lebenden Amur-Tiger.
Die Umweltschutzorganisation WWF engagiert sich
seit 1992 in dem Gebiet. Neben der Einrichtung und Verwaltung von
zahlreichen Schutzgebieten und der Ausbildung und Betreuung von
Anti-Wilderer-Einheiten arbeitet der WWF eng mit der lokalen
Bevölkerung zusammen und zeigt alternative Einkommensquellen zur
Wilderei auf. Gemeinsam mit der Wildlife Conservation Society (WCS) und
den russischen Behörden führt der WWF regelmäßige Bestandszählungen und
ein jährliches Monitoring durch.