21.12.2011 | 12:55:00 | ID: 11721 | Ressort: Umwelt | Tier

Umweltministerin Rumpf: Kormoranbestand in Schleswig-Holstein leicht gestiegen

Kiel (agrar-PR) - Die Zahl der Kormorane in Schleswig-Holstein hat leicht zugenommen. Das teilte Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf heute (21. Dezember) als Ergebnis der aktuellen Erhebungen mit.
Im Jahr 2011 nisteten demnach 2.521 Kormoranpaare an 14 Brutplätzen zwischen Nord- und Ostsee. Das ist eine leichte Zunahme um knapp acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2.341 Brutpaare an elf Brutplätzen), der Wert lag aber noch etwas unter dem zehnjährigen Mittelwert (Mittelwert 2001 - 2010: 2.553 Paare). Im Land brüteten 1.203 Kormoranpaare an Nordseeküste und Unterelbe, 862 an der Ostseeküste. Damit kamen im Jahr 2011 mehr als 80 Prozent aller Kormorane im Bereich der Küsten vor, nur 456 Brutpaare bildeten Kolonien im Binnenland (18 Prozent).

Umweltministerin Rumpf: "Die Zahlen belegen erneut, dass sich die schleswig-holsteinische Kormoranverordnung bewährt hat." Deren wesentliches Ziel sei die Abdrängung der Kormoranbrutkolonien aus den fischereilich besonders sensiblen Gewässern im Binnenland. Vor ihrem Erlass lag der Anteil der brütenden Vögel im Binnenland noch bei nahezu 30 Prozent, die Zahl der Brutpaare war seinerzeit fast doppelt so hoch.

Die 2011durchgeführten Untersuchungen dokumentieren auch wieder den großen Einfluss verschiedener Beutegreifer auf die Brutbestände des Kormorans, an erster Stelle nach wie vor der Seeadler. Mittlerweile wurden mehrere große Kormorankolonien im Umfeld von Seeadlerbrutplätzen aufgegeben oder stehen kurz vor dem Erlöschen.

Seeadler suchen die Kormorankolonien auf, um flugunfähige Kormorane aus den Nestern zu fangen. Die Folge dieser Aktivitäten ist ein sehr niedriger Bruterfolg von 0,3 bis 1,6 Jungen pro Brutpaar in diesem Jahr. Interessant ist, dass neben dem Seeadler vermehrt auch andere Beutegreifer Kormorankolonien als Nahrungsressourcen nutzen, insbesondere Füchse und Silbermöwen.

Neben den im Lande brütenden Kormoranen spielen auch durchziehende Vögel nach wie vor eine Rolle. Der maximale nachbrutzeitliche Kormoranbestand im östlichen Schleswig-Holstein wurde 2011 im September erreicht und lag mit knapp 9.500 Exemplaren wieder etwas niedriger als in den Vorjahren. Da die durchwandernden Vögel aus anderen Ländern des baltischen Verbreitungsraums stammen, sind allein auf Landesebene wirksame Maßnahmen nicht geeignet, eventuell auftretende Probleme zu lösen. Hier können nur international abgestimmte Aktionen, auch in den Herkunftsländer der Tiere, zu messbaren Ergebnissen führen.

Bereits seit Anfang der 1980er Jahre werden im Auftrag des Ministeriums Daten zum Brutbestand, zur Rastverbreitung und zur Nahrungsökologie des Kormorans gesammelt. (PD)
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