12.02.2024 | 11:39:00 | ID: 38819 | Ressort: Umwelt | Tier

Warum 2024 ein ausgeprägtes Zecken-Jahr werden könnte

Hohenheim (agrar-PR) - Digitale Pressekonferenz zu Zecken & FSME, 20. Februar 2024, 11:00 Uhr
Der Schein trügt: Zehn Prozent weniger Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hat das Robert-Koch-Institut im vergangenen Jahr verzeichnet – aber der längerfristige Trend zeigt eine steigende Tendenz. Der Grund: Zecken als Überträger der Krankheit sind mittlerweile ganzjährig und bundesweit aktiv. Hinzu kommt, so die neusten Forschungsergebnisse, eine hohe Dunkelziffer bei FSME-Infektionen. Auf der Pressekonferenz der Universität Hohenheim in Stuttgart erläutern Expert:innen den aktuellen Stand der Forschung. Anmeldungen zur Pressekonferenz bitte an presse@uni-hohenheim.de.

Weitere Informationen zum 7. Süddt. Zeckenkongress und zur Ärztefortbildung unter https://zeckenkongress.de.

Digitale Pressekonferenz, 20. Februar 2024, 11:00 Uhr
 
Im Rahmen der Pressekonferenz erörtern die Expert:innen folgende Themen:

Aktuelle Zecken-Situation in Deutschland: Zecken sind ohne Winterpause und bundesweit aktiv: Warum 2024 möglicherweise sogar ein ausgeprägtes „Zecken-Jahr“ werden könnte, erläutert Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim. Außerdem identifiziert ihre Forschung vor allem in Baden-Württemberg immer mehr so genannte Naturherde, also kleine, räumlich begrenzte Gebiete, in denen FSME-positive Zecken vorkommen.

FSME in Süddeutschland: 2023 gingen die FSME-Fälle in Baden-Württemberg von 143 gegenüber 209 im Vorjahr zurück. In Bayern wurden 265 gegenüber 291 Fällen verzeichnet. Doch der längerfristige Trend zeigt das Gegenteil. Dr. Rainer Oehme, Laborleiter des Landesgesundheitsamts im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, stellt die Situation in Bayern & Baden-Württemberg dar. Ein wichtiger Faktor: Immer häufiger gibt es besonders zeckenreiche Jahre. Statt alle drei Jahre treten sie mittlerweile jedes zweite Jahr auf.

Hohe Dunkelziffer bei FSME-Infektionen: Untersuchungen an Blutspender:innen im Ortenaukreis haben gezeigt: Viele FSME-Infektionen werden nicht als solche erkannt. Die Durchseuchungsrate ist also größer als bisher angenommen. Prof. Dr. Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München, erklärt, warum Impfungen dennoch sinnvoll sind. Denn insbesondere auch bei Kindern kann FSME zu schweren Verläufen führen.

Anmeldungen von Medienvertreter:innen bitte an presse@uni-hohenheim.de
 
Wissenschaftliche Fachtagung 26. – 28. Februar 2024
 
Biologische, epidemiologische und ökologische Aspekten von Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheitserregern stehen im Mittelpunkt des 7. Süddeutschen Zeckenkongresses. Der Kongress findet vom 26. bis 28. Februar 2024 an der Universität Hohenheim in Stuttgart statt.

Die Tagungspauschale beträgt 80 Euro für Wissenschaftler:innen, 50 Euro für Studierende. Programm und Anmeldung unter https://zeckenkongress.de.
 
Online-Ärztefortbildung 28. Februar 2024
 
Die Online-Ärztefortbildung am 28. Februar 2024 beschäftigt sich unter anderem mit bisher selten auftretenden Krankheitserreger, die von Zecken übertragen werden können, wie das Alpha-Gal-Syndrom oder die Tularämie. Es werden neue Aspekte in der Biologie der Zecken beleuchtet
und unterstreichen ihre Bedeutung als wichtige Vektoren. Anerkannte Expertinnen und Experten nehmen in ihren Beiträgen diese Aspekte auf und vermitteln die neuesten Erkenntnisse über die Epidemiologie, die Diagnostik und die Erkrankung von durch Zecken übertragene Krankheitserreger.
Pressekontakt
Herr Florian Klebs
Telefon: 0711 - 45922003
Fax: 0711 - 45923289
E-Mail: presse@uni-hohenheim.de
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