29.08.2023 | 11:05:00 | ID: 37235 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Aktuelle Deichsanierung und weiterer Hochwasserschutz an der Schwarzen Elster: Minister Vogel informierte sich in Herzberg

Herzberg (Elster) (agrar-PR) - Im Vorfeld der heutigen Kabinett-vor Ort-Sitzung der Brandenburger Landesregierung informierte sich Umwelt- und Klimaschutzminister Axel Vogel in Herzberg über die geplanten Baumaßnahmen zur Sanierung der Elster-Deiche im Stadtgebiet, deren Baubeginn nach langjähriger Planung und Vorbereitung für den November vorgesehen ist. Dabei gab Minister Vogel auch einen Ausblick auf das Konzept zum Hochwasserschutz an der Schwarzen Elster und weitere Maßnahmen.

Umweltminister Axel Vogel: „Die großen Deichbauprogramme an Elbe und Oder stehen inzwischen vor dem Abschluss. Jetzt gilt es, verstärkt die Schwarze Elster in den Blick zu nehmen. Der Beginn der Baumaßnahmen in Herzberg ist deshalb ein wichtiger erster Schritt für die Verbesserung des Hochwasserschutzes, aber wir stehen erst am Anfang einer Reihe von Maßnahmen – sowohl für den Hochwasserschutz als auch für die Gewässerentwicklung an einem der größten Nebenflüsse der Elbe in Brandenburg. Die Schwarze Elster, die fast alle ihre natürlichen Auen verloren hat, ist einer der am stärksten regulierten Flüsse in ganz Deutschland. Mit den geplanten Deichrückverlegungen werden zeitgemäßer Hochwasserschutz und Renaturierungsmaßnahmen verbunden.“

Die Schwarze Elster fließt durch die Landkreise Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster und mündet kurz hinter der Landesgrenze bei Elster (Elbe) in Sachsen-Anhalt in die Elbe. Die letzten größeren Hochwasserereignisse traten 2010 und 2013 an der Schwarzen Elster auf.

Nach mehrjähriger Planungszeit starten im Herbst 2023 die Bauarbeiten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in der Ortslage von Herzberg. Die Planungen unterteilen sich in zwei Teilobjekte. Im 1. Teilobjekt werden die risikobehafteten innerstädtischen Hochwasserschutzanlagen verstärkt beziehungsweise neu gebaut. Im 2. Teilobjekt ist im Wesentlichen der Neubau von Flügeldeichen vorgesehen. Das Teilobjekt 1 besteht aus sechs Planungsabschnitten – vier linksseitig, zwei rechtsseitig –, von denen zunächst zwei entlang des linksseitigen Ufers umgesetzt werden. Dabei handelt es sich um den 600 Meter langen Bereich südlich des Elsterwehrs bis zur Ortsgrenze und um den 1.091 Meter langen Deichabschnitt nördlich der B 87-Brücke bis zur Brücke Kaxdorf. Um die bestehenden Defizite zu beheben, werden die Hochwasserschutzanlagen erhöht und der innere Aufbau der Deiche saniert. Dazu werden die Deiche in Teilbereichen von Grund auf ertüchtigt und an anderen Stellen durch eine Spundwand verstärkt. Die Arbeiten sollen bis Anfang 2025 abgeschlossen sein. Die Umsetzung der übrigen Bauabschnitte ist im Anschluss an die Fertigstellung der ersten beiden Baumaßnahmen vorgesehen. Das Teilobjekt 2 befindet sich derzeit in der Entwurfsplanung.

Bei der Ausarbeitung der technischen Lösung wurden die Trassenwahl und Querschnittsgestaltung so optimiert, dass möglichst geringe Eingriffe erforderlich sind und im Ergebnis der alte Baumbestand auf den bestehenden Hochwasserschutzdeichen nach Möglichkeit erhalten werden kann. Die Planung erfolgte in enger Abstimmung mit den behördlichen Vertretern vor Ort. Das Land plant, für die Umsetzung des Teilobjekts 1 insgesamt 15,2 Millionen Euro einzusetzen.

Bei seinem Besuch in Herzberg gab Minister Axel Vogel auch einen Ausblick auf weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz an der Schwarzen Elster: „Derzeit liegt der Fokus der laufenden Hochwasserschutzprojekte auf den Ortslagen. Neben dem Hochwasserschutz in Herzberg (Elster) laufen umfangreiche Planungen in Bad Liebenwerda, Elsterwerda, Senftenberg und Ortrand.“.

In Bad Liebenwerda umfasst das Gesamtvorhaben drei Teilvorhaben, von denen sich zwei in der Entwurfsplanung befinden. In Elsterwerda beinhaltet der Hochwasserschutz vier Teilvorhaben, für die die Vorplanung bereits abgeschlossen ist. Zwei dieser Teilvorhaben befinden sich ebenfalls in der daran anschließenden Entwurfsplanung, wobei eines gemeinsam mit der Planung der Ortsumgehung Elsterwerda durch die DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH bearbeitet wird. In Senftenberg werden derzeit verschiedene Varianten zur langfristigen Sicherstellung des Hochwasserschutzes geprüft. Dazu laufen aktuell umfangreiche Baugrunderkundungen. Für die Ortslagenplanung ist ein weiteres Vorhaben ebenfalls in der Entwurfsplanung.

Umweltminister Axel Vogel: „Der Flusslauf der Schwarzen Elster ist heute bis auf wenige Kilometer ein kanalisiertes Fließgerinne. Nur wenige Abschnitte besitzen noch einen naturnahen Charakter. Neben dem technischen Hochwasserschutz für die Ortslagen sollen deshalb entlang der Schwarzen Elster und ihrer Nebenflüsse durch Deichrückverlegungen potentielle Retentionsflächen, also Flächen, die im Hochwasserfall gezielt überflutet werden können, erschlossen werden. Das stärkt den Hochwasserschutz, hält das Wasser in der Fläche und ermöglicht, naturnahe Auen als wertvolle Lebensräume zu schaffen.“

Das Projekt „Deichrückverlegungen Schwarze Elster“ wurde deshalb im Nationalen Hochwasserschutzprogramm als Verbundprojekt mit Sachsen-Anhalt angemeldet. Die Vereinbarung zur länderübergreifenden Zusammenarbeit der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt für das Teilprojekt „Deichrückverlegung Arnsnesta / Frauenhorst“ unterzeichnen Brandenburgs Umweltstaatssekretärin Anja Boudon und ihr Amtskollege aus Sachsen-Anhalt, Dr. Steffen Eichner, am morgigen Mittwoch, 12 Uhr, im „Burgstübchen“ der Burg Klöden, Burgweg 2, 06917 Jessen/Elster OT Klöden.
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