07.02.2014 | 16:11:00 | ID: 17025 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Baden-Württemberg unterstützt Errichtung des regionalen und überregionalen Streuobstzentrums

Schwäbisch Gmünd (agrar-PR) - Ministerialdirektor Wolfgang Reimer: „Das wertvolle Wissen um die Pflege und Bewirtschaftung unserer landschaftsprägenden Streuobstwiesen muss weitergegeben werden“

„Der Erhalt der unverwechselbaren Streuobstwiesen ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Die Zusammenarbeit aller, denen die Streuobstbestände am Herzen liegen, ist notwendig, um diesen Kulturschatz erfolgreich zu bewahren. Das erste regionale und überregionale Streuobstzentrum auf der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd kann dazu mit fundierten Informationsangeboten einen bedeutenden Beitrag leisten. Denn das wertvolle Wissen um die Pflege und Bewirtschaftung der Streuobstwiesen muss weitergegeben werden, damit sich auch zukünftige Generationen engagiert für unsere Kulturlandschaft einsetzen können und sich an ihr erfreuen können“, sagte Ministerialdirektor Wolfgang Reimer am Freitag (7. Februar) beim Richtfest des regionalen und überregionalen Streuobstzentrums auf dem Landesgartenschau-Gelände in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis). Das Land unterstütze deshalb Initiativen wie die Errichtung des Informationszentrums durch den Bezirksverband für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd. „Die Obst- und Gartenbauvereine in Baden-Württemberg leisten einen wichtigen fachlichen Beitrag für den Erhalt und die Pflege der Streuobstwiesen“, so Reimer. Zusätzlich sei vorgesehen, die Aktivitäten zur Wissensvermittlung im Streuobstzentrum über die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg zu unterstützen.

 

 

Fokus liegt auf Bildungsarbeit / Eröffnung auf Landesgartenschau 2014

Das Ziel des Projektes ist vor allem eine intensive Bildungsarbeit. So sollen kontinuierlich Führungen für Kindergärten, Grundschulen, weiterführende Schulen, Obst- und Gartenbauvereine, Landfrauen, Naturschutzgruppen und andere interessierte Organisationen angeboten werden. Ein weiterer Baustein ist die überregionale Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie Lernenden in Sachen Streuobst. Mit diesen Aktivitäten solle das Ziel verfolgt werden, die Wertschätzung für die Streuobstflächen zu erhöhen und das Engagement Einzelner zu fördern. Mit dem Wissen um die Bedeutung des Streuobstes wird von Kleinkindern bis zu Seniorinnen und Senioren die Sensibilität für die Kulturlandschaft Streuobstwiese erhöht. Mit dem Auftakt auf der Landesgartenschau 2014 soll das Thema Streuobst zunächst für die Besucherinnen und Besucher erlebbar gemacht werden. Schnittvorführungen, Veredelungskursen, Apfelverkostungen, Pflegetipps und vieles mehr sollen Profis und Neulinge informieren und begeistern. Die von der Landesgartenschaugesellschaft angelegte Streuobstwiese mit über 200 Bäumen unterschiedlichster Arten und Sorten soll langfristig als Besichtigungsobjekt zur Verfügung stehen.

 

Neue Streuobstbeauftragte / Streuobstkonzeption des Landes kommt

„Das Land unterstützt den Streuobstbau über gezielte Förderprogramme und Projekte. Darüber hinaus wird gerade eine umfassende Streuobstkonzeption erarbeitet, die die Biodiversität stärker und umfassender als bisher berücksichtigt. In Zukunft soll bei Streuobst nicht nur wie bisher die Grünlandpflege gefördert, sondern auch die Baumpflege unterstützt werden“, so Reimer. Ein Baustein dieser Konzeption sei auch die Unterstützung regionaler Projekte und Pilotprojekte, wie sie für die Erstellung des Streuobstzentrums Schwäbisch Gmünd gewährt wurde. Die Konzeption solle nach Vorliegen notwendiger Daten und Beschlüsse zur neuen Förderperiode in diesem Jahr vorgestellt werden. Anfang des Jahres habe die neue Streuobstbeauftragte ihre Projektarbeit am Ministerium aufgenommen. „Die Streuobstbeauftragte soll alle Beteiligten im Bereich Streuobst besser vernetzen und ausloten, wie die einzelnen Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden können“, so Reimer abschließend.

 

Hintergrundinformationen:

Streuobstwiesen sind ein Markenzeichen des Landes Baden-Württemberg. Mit 116.000 Hektar und 9,3 Millionen Bäumen steht fast jeder zweite Streuobstbaum Deutschlands in Baden-Württemberg. Im Biotop Streuobstwiese werden bis zu 3.000 verschiedene Obstsorten – davon sind bisher 700 Sorten bestimmt – und 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten vermutet.

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