Frankfurt (agrar-PR) -
WWF fordert von der neuen Regierung umweltpolitischen Kraftakt Umwelt- und Klimaschutz spielten im Wahlkampf von
CDU und FDP kaum eine Rolle. Der WWF warnt davor, diese „sträfliche
Vernachlässigung der Zukunftsthemen“ fortzusetzen. Die
Umweltschutzorganisation fordert von der neuen Regierung, der
Umweltpolitik spätestens bei den Koalitionsverhandlungen einen
angemessenen Stellenwert einzuräumen. Die einstmalige „Klimakanzlerin“
Angela Merkel habe in der schwarz-gelben Koalition einen Ruf zu
verteidigen. Wenige Wochen vor dem entscheidenden Klimagipfel von
Kopenhagen sei eine Regierung gefordert, die entschlossen eine
Vorreiterrolle im internationalen Klimaschutz übernehme.
„CDU/CSU und FDP müssen die Bürger bei Klima- und
Umweltschutz überraschen und weit über ihre Wahlprogramme hinausgehen“,
fordert WWF Geschäftsführer Eberhard Brandes. Nur so könne die
Koalition der immensen Verantwortung in den nächsten vier Jahren
gerecht werden. Ignoriere sie die Brisanz der Thematik weiter, werde
sie als Koalition der verpassten Chancen auch für den Arbeitsmarkt der
„Green Jobs“ in die Geschichte eingehen.
Der WWF erwartet von der neuen Regierung ein
Konzept, wie Deutschland bis zum Jahr 2020 den Treibhausgasausstoß um
mindestens 40 Prozent reduzieren kann. Bis 2050 seien die Emissionen
auf Null zurückzufahren. „Bei der Energiepolitik, den erneuerbaren
Energien und klaren Klimaschutzzielen muss die neue Regierung beweisen,
dass sie zukunftsfähige nachhaltige Ziele umsetzen kann“, so Eberhard
Brandes.
Das Land stehe auch international in der
Verantwortung. Deutschland hat zurzeit die Präsidentschaft bei der
UN-Konvention zur Biologischen Artenvielfalt inne. Aufgabe ist es, bis
zum nächsten Gipfeltreffen im nächsten Jahr den weltweiten Verlust der
Artenvielfalt zu stoppen. Die schwarz-gelbe Regierung werde hier an
einer Schlüsselposition sitzen, die sehr engagiert ausgefüllt werden
müsse.
Ähnliches gelte für die anstehenden EU-Reformen
zur Fischereipolitik, zur Agrarpolitik und zur Verteilung des
EU-Haushaltes. Der WWF betont, dass hier für ein Jahrzehnt die Weichen
für die Meere, die Artenvielfalt in Europa und die Entwicklung des
weltweiten Klimaschutzes gestellt würden. Zudem stehe die
EU-Entscheidung über das europäische "Urwaldschutzgesetz" unmittelbar
bevor. Mit Hilfe des Gesetzes könne die Bundesregierung endlich
Produkte aus illegal geschlagenem Holz vom EU-Markt verbannen.