Berlin (agrar-PR) - "Die Rede von Barack Obama hat klar gezeigt: Seine
Anwesenheit in Kopenhagen wird den Klimagipfel nicht zum Erfolg
bringen. Statt ausreichende kurzfristige Klimaziele vorzulegen, will er
uns minimale Reduktionsziele von vier Prozent als großen Beitrag für
die Rettung des Planeten verkaufen", sagte Hubert Weiger, der
Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Gefehlt hätten auch konkrete Finanzzusagen für Anpassungsmaßnahmen in
den Entwicklungsländern. "Eine auf die lange Bank geschobene
Klimapolitik ist ein Desaster für Millionen von Menschen. Sie warten
seit inzwischen zwölf Jahren auf schnelle Fortschritte bei der
Reduzierung der Treibhausgase", sagte Weiger. Die Welt brauche
Riesensprünge, wenn sie Antworten auf den bereits stattfindenden
Klimawandel finden wolle. Stattdessen trippele man auf der Stelle.
"Obamas Rede hat maßlos enttäuscht. Statt mit neuen
Ideen zu kommen, wie die Verhandlungen vorangebracht werden könnten,
wiederholte er die üblichen Allgemeinplätze", sagte Antje von Broock,
Expertin für internationale Politik des BUND. Die Weltgemeinschaft
warte auf die Übernahme von mehr Verantwortung der USA beim Kampf gegen
den Klimawandel. Sie hoffe, dass Obama das Patt im eigenen Land
überwinden könne, wo der Senat eine ambitionierte Klimapolitik
blockiere. "Eine allgemeine politische Erklärung reicht nicht als
akzeptables Kopenhagen-Ergebnis. Die Staats-Chefs, die jetzt in der
Schlussrunde zusammensitzen, müssen für einen Durchbruch sorgen und
mutige Beschlüsse für mehr Klimaschutz fassen", sagte von Broock.
Mehr Informationen
BUND-Kopenhagen-Tagebuch
Klimagipfel in Kopenhagen
Online-Petition "Klimagerechtigkeit jetzt"