Frankfurt (agrar-PR) -
WWF fordert weniger Rhetorik und mehr konkreten Klimaschutz Heute startet in Bangkok das vorletzte
UNFCCC-Treffen vor dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen. Nach Monaten
voller Reden und Feilscherei ist es höchste Zeit, ein Klimaabkommen auf
den Weg zu bringen, erklärt der WWF. „Wenn sich die Delegierten in
Bangkok jetzt nicht bewegen, wird es eng für Kopenhagen“, befürchtet
Regine Günther, Klimachefin des WWF Deutschland.
Der WWF ist beunruhigt über das Ungleichgewicht,
das im Laufe der Verhandlungen zwischen glaubwürdigen Angeboten aus
Asien und leerer Rhetorik aus Europa und der USA entstanden ist.
Während die asiatischen Länder konkrete Maßnahmen für ein Klimaabkommen
in Kopenhagen anbieten, blockieren die EU und USA immer mehr. Japan,
China und Indien haben konkrete Beiträge zum Klimaschutz vorgelegt.
„Die Industrieländer und insbesondere die USA müssen nachlegen“,
erklärt Regine Günther. Nach Ansicht des WWF muss die Gruppe der
Industriestaaten ihre Emissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent
gegenüber 1990 verringern. Die USA sollten vergleichbare Ziele
übernehmen.
Der 170seitige Vertragsentwurf müsse in Bangkok um
mindestens 85 Prozent gekürzt und in ein konsensfähiges Dokument
verwandelt werden. Es liege in der Hand der Industrieländer, die
Entwicklungs- und Schwellenländer beim Klimaschutz, der Anpassung an
den Klimawandel sowie dem Schutz der Wälder mit finanziellen Zusagen in
Höhe von 110 Mrd. Euro jährlich zur Seite zu stehen.
„Die zukünftige neue deutsche Regierungskoalition
muss beim Thema Klimaschutz schnell Fuß fassen“, so Günther. „Wir
dürfen nicht noch mehr Zeit verlieren.“