Frankfurt (agrar-PR) -
WWF fordert im TV-Duell mehr Inhalte zu Umwelt- und Klimaschutz von Merkel und Steinmeier Das Fernsehduell zwischen Kanzlerkandidat
Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel findet in der
angeblichen Hochphase des Bundestagswahlkampfes statt. Die Kanzlerin
und ihr Herausforderer werden vor den Kameras zu den zentralen
bundespolitischen Themen Stellung beziehen und versuchen, mit ihren
Argumenten bei den Wählern zu punkten.
„Klima - und Umweltschutz werden von Merkel und
Steinmeier im Wahlkampf kaum beachtet, dabei sind das die Themen, die
laut Umfragen die Menschen mit am meisten bewegen“, kritisiert Alois
Vedder vom WWF Deutschland. „Inhaltliche Diskussionen finden nicht
statt, klare Positionierungen sucht der Wähler vergeblich.“ Man sei
gespannt, ob Merkel und Steinmeier im Duell auch über wichtige
umweltpolitische Inhalte sprechen werden. Wird Merkel erklären, wie sie
die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2050 auf fast Null
reduzieren will? Wie will Frank-Walter Steinmeier die
Entwicklungsländer dabei unterstützen, sich an den Klimawandel
anzupassen?
„Beide Kandidaten haben bis heute nicht erklärt,
wie sie die schlimmsten Folgen des Klimawandels begrenzen wollen,
obwohl wir alle existenziell davon bedroht sind“, so Alois Vedder. „Sie
verschlafen den Aufbruch in eine neue Ära zukunftsfähiger Technologien
und Arbeitsplätze. Am Sonntag wollen wir die Wende sehen.“ Der WWF
erwartet, dass der zukünftige Klimakanzler oder die Klimakanzlerin für
die Menschen im Land einen optimistischen Kurs aufzeichnet, wie der
Umstieg von Kohle- und Atomkraft zu den Erneuerbaren Energien geschafft
werden kann, um damit neue Green Jobs zu schaffen.
Zu umweltpolitischen Themen äußere sich Angela
Merkel in den Medien nur selten. Meist glänzt sie außenpolitisch mit
ihrem Einsatz für den Klimaschutz, lobt Barack Obama für sein
Klimagesetz oder beschwört die Führungsrolle Europas in der
Klimapolitik. In Deutschland blockiert ihre eigene Partei dafür
konkrete Umweltschutz-Maßnahmen.
Frank-Walter Steinmeier habe Angela Merkel lange
die Führungsrolle bei Umwelt- und Klimathemen überlassen. Mit seinem
„Deutschland-Plan“ habe er - wenn auch verspätet - inhaltlich
nachgelegt und endlich erkannt, dass Umwelt- und Klimaschutz keine
Arbeitsplätze gefährden, sondern sie schaffen. „Diese Botschaft ist
bisher jedoch kaum bei den Menschen angekommen“, so Alois Vedder. Den
Begriff Klimaschutz meide Steinmeier in Reden und Interviews als sei es
ein Unwort. Führungskompetenz beim Schlüsselthema Klimapolitik zeigen
weder Merkel noch Steinmeier. „Die Wähler bekommen bei beiden
umweltpolitisch die Katze im Sack“, so Alois Vedder.